23.11.2014 14:43:49
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Tarifrunde: Metall-Arbeitgeber wollen Öffnungsklauseln
BERLIN (dpa-AFX) - Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall will in der anstehenden Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie Öffnungsklauseln für wirtschaftlich angeschlagene Betriebe durchsetzen. "Der Tarifabschluss muss die Heterogenität unserer Branche berücksichtigen", sagte Gesamtmetall-Präsident Rainer Dulger der "Wirtschaftswoche". Es gebe Betriebe, denen es blendend gehe, anderen aber drohe Kurzarbeit. "In diesen unsicheren Zeiten können wir keine Tarifpolitik mit der Gießkanne machen, sondern müssen Flexibilisierungsmöglichkeiten nutzen."
Dulger verwies auf frühere Vereinbarungen, je nach wirtschaftlicher Lage eines Unternehmens eine Lohnerhöhung mit Zustimmung des Betriebsrats um einige Monate nach vorne oder hinten zu verschieben.
Die Gewerkschaft IG Metall will in der Tarifrunde voraussichtlich 5,5 Prozent mehr Geld für die rund 3,7 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie fordern. Außerdem verlangt die Gewerkschaft bezahlte Teilzeit für Ältere und Fortbildungswillige. Endgültig festgelegt wird die bundesweite Forderung am kommenden Donnerstag (27.11.).
Dulger kritisierte mit Blick auf die Entgeltforderung, er habe sich von der IG Metall mehr Realitätssinn gewünscht. "Die Dynamik lässt nach, die Branchenkonjunktur kühlt sich ab, Auftragseingänge und Produktion waren zuletzt rückläufig." Außerdem lehnte er erneut die von der IG Metall geforderte Bildungsteilzeit ab. "Bei der Weiterbildung brauchen wir keinen Nachhilfeunterricht der Gewerkschaft."
Die Metall-Tarifrunde beginnt Mitte Januar. Die Friedenspflicht endet in den allermeisten Tarifgebieten am 28. Januar 2015. Danach sind Warnstreiks in der deutschen Schlüsselindustrie möglich./hoe/DP/he
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