31.07.2017 08:54:15
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'SZ': Für Kaufhof könnte es auch noch von Banken Ärger geben
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Dem Warenhauskonzern Kaufhof droht neues Ungemach. Nachdem der zum Allianz-Konzern (Allianz) gehörende Kreditversicherer Euler Hermes vor wenigen Tagen die Kreditlimits für Kaufhof-Lieferanten spürbar reduziert hat, könnten nun auch die Banken Ärger machen, wie die "Süddeutsche Zeitung" (Montagsausgabe) berichtet. Bei diesen laufe an diesem Montag eine wichtige Frist ab: Ein Konsortium der Landesbanken LBBW, Helaba, HSH und der Ergo-Versicherung prüft demnach zweimal im Jahr, ob der Kaufhof-Eigentümer, der kanadische Handelsriese Hudson's Bay Company (HBC), die in einem Kreditvertrag gemachten Zusagen einhalte.
Während HBC sich diesbezüglich nach eigenen Angaben zuversichtlich zeige, könnten aber bei den Kreditgebern Zweifel aufkommen. Denn ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung der Banken sei die Geschäftsentwicklung von Galeria Kaufhof, hieß es weiter. HBC hätte den Banken Gewinne versprochen, Galeria Kaufhof schreibe aber tatsächlich mittlerweile tiefrote Zahlen. Allein in den ersten fünf Monaten habe sich der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 47 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
Bei der Überprüfung der Banken spiele zudem das Verhältnis einzelner Ladenmieten für Kaufhof-Immobilien zum operativen Geschäft eine Rolle. Auch diese Kennzahl sei aufgrund steigender Verluste und anziehender Mieten stark gefährdet. Das Problem für Kaufhof und HBC sei: Sollten die Kreditauflagen nicht erfüllt werden, könnte diese im Extremfall zur Kündigung des Kreditvertrages durch die Banken führen. Die LBBW wollte dies gegenüber der Zeitung nicht kommentieren.
Kaufhof hatte bereits in den vergangenen Monaten einige Turbulenzen erlebt. Die Warenhauskette kämpfte zuletzt mit Umsatzrückgängen. Für zusätzliche Unruhe sorgte der überraschende Abgang von Firmenchef Olivier Van den Bosche. Auch beim Mutterkonzern in Amerika liefen die Geschäfte schlecht./mne/tav/men
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