21.03.2013 17:59:58
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Syneco Trading GmbH konnte das Kundenhandelsvolumen in 2012 erneut steigern, fordert aber gleichzeitig Veränderungen des Energiemarktmodells
- Kundenhandelsvolumen auf 38 Terawattstunden (TWh) Strom und 45 TWh Gas gestiegen
- Fehlende Preissignale auf dem Energy-only-Markt verhindern Investitionen in flexible Erzeugungsanlagen und Nachfragelastmanagement
- Syneco und Thüga-Gruppe fordern neues Marktdesign
Das abgelaufene Geschäftsjahr war für die Syneco Trading GmbH, der Energiebeschaffungsplattform der Thüga-Gruppe, insgesamt positiv. Das gesamte Handelsvolumen war nahezu stabil und lag bei 202 Terawattstunden (TWh) Strom und 90 TWh Gas. "Bei uns steht ausschließlich die Beschaffungsoptimierung der Unternehmen der Thüga-Gruppe im Fokus, daher freuen wir uns, dass wir das Kundenhandelsvolumen auf 38 TWh Strom und 45 TWh Gas steigern konnten", stellt Thomas Gollnow, Geschäftsführer der Syneco Trading GmbH, fest. "Das Verhältnis unserer durch Partnerunternehmen initiierten Handelsmengen zu ihrem natürlichen Absatzvolumen gibt uns eine Erkenntnis über unsere eigene Marktfähigkeit. Aber selbst, wenn wir in manchen Fällen nicht zum Zuge kommen, kann es durchaus sein, dass wir im Dialog mit unseren Partnern eine für sie optimale Beschaffung gefunden haben, auch wenn die Lieferung nicht durch Syneco erfolgt.", erklärt Gollnow weiter. Rund 80 Prozent der Unternehmen der Thüga-Gruppe greifen in Beschaffungsfragen regelmäßig auf die Syneco zurück. "Wir stellen insgesamt nach wie vor ein hohes Interesse an unseren Dienstleistungen fest", so Gollnow. Neben dem Energiehandel unterstützt die Syneco die Unternehmen in Bereichen wie Prognose, Fahrplan- und Bilanzkreismanagement sowie beim Portfolio- und Risikomanagement. In Summe betrug die Gewinnabführung 4,8 Millionen Euro. Für das Jahr 2013 geht Syneco von einem stabilen Geschäft aus bei tendenziell sinkenden Preisen. Bei Erdgas dämpft die weltweit weiterhin zunehmende Förderung aus unkonventionellen Gasvorkommen bei gleichzeitig abnehmender Bedeutung sowohl im Wärmemarkt als auch in der Stromerzeugung die Preisentwicklung. Im Strommarkt ist wegen des weiteren Zubaus von erneuerbaren Energien sowie der anhaltenden Bedeutungslosigkeit des CO2-Zertifikatemarkts mit weiterhin sinkenden Großhandelspreisen zu rechnen.
Fehlende Preissignale für flexible Erzeugungsanlagen auf dem Energy-only-Markt
"Wir glauben, dass wettbewerbliche Märkte am besten geeignet sind,
Versorgungssicherheit zu vertretbaren Preisen zu erreichen", so
Gollnow. "Der bestehende Energy-only-Markt hat in der Vergangenheit
gut funktioniert. Die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
hat durch die Kombination aus fester Vergütung und Einspeisevorrang
dazu geführt, dass die daraus resultierenden marktlogischen
Preissignale des Energy-only-Marktes beispielsweise keine
Investitionen in Gaskraftwerke mehr rechtfertigen", ist Gollnow
überzeugt. Auf dem Energy-only-Markt verdrängt Strom aus erneuerbaren
Energien mit Grenzkosten nahe null und fester Einspeisevergütung
zunehmend konventionell aus Kohle und Gas erzeugten Strom. Dieser
durchaus erwünschte Effekt bewirkt auf der anderen Seite, dass Kohle
und Gaskraftwerke immer öfter still stehen und zunehmend unrentabel
werden. Gleichzeitig benötigt Deutschland jedoch Erzeugungsanlagen,
die dann Strom liefern, wenn Wind und Sonne nicht verfügbar sind.
"Diese Situation wird sich mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren
Energien noch verschärfen", ist Gollnow überzeugt. Bei dem rasanten
Ausbau besteht kein Mangel an elektrischer Arbeit, sondern an
Flexibilität, diese zum richtigen Zeitpunkt abrufen zu können.
Hierfür existiert jedoch derzeit kein marktnahes Anreizsystem.
Nachfrageseite im Fokus
"Vor diesem Hintergrund hat die Thüga-Gruppe mit Unterstützung der Syneco ein integriertes Marktmodell entwickelt", so Dr. Gerhard Holtmeier, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Syneco Trading GmbH und Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft. Das Integrated-Market-Modell orientiert sich im Gegensatz zu bisher diskutierten Modellen an der Nachfrageseite. Der Kunde bestimmt, welche gesicherte Leistung für ihn vorzuhalten ist. Aus seiner Entscheidung ergibt sich die tatsächlich nachgefragte Menge an gesicherter Erzeugungsleistung zu einem Preis, den der Endkunde bereit ist zu zahlen. Gleichzeitig hat jeder Kunde die Chance, seine benötigte gesicherte Leistung durch eigene Maßnahmen zu reduzieren. Hier wird er sich in einem transparenten Markt für die für ihn günstigste Variante entscheiden. "Erzeugungsflexibilität und Nachfrageflexibilität zueinander in den Wettbewerb zu stellen, wird dauerhaft die Gesamtsystemkosten optimieren", ist Holtmeier überzeugt. Beides, die Höhe der nachgefragten Leistung und das hierfür vom Kunden zu zahlende Entgelt, sind Grundlage für Neuinvestitionen in flexible Erzeugungsanlagen und für den Erhalt zahlreicher Bestandskraftwerke.
"Alle Elemente des Marktes in den Wettbewerb zueinander stellen"
Gleichzeitig beinhaltet dieses Integrated-Market-Modell eine wesentliche Änderung bei der Förderung der erneuerbaren Energien. Um den Zubau an erneuerbaren Energien gezielt steuern zu können und marktorientierter zu gestalten, würde der Staat den Bau von erneuerbaren Erzeugungsanlagen ausschreiben. "Diese können durchaus technologie- oder standortspezifisch sein", erläutert Holtmeier. Die erfolgreichen Bieter würden einen Investitionskostenzuschuss zum Bau der Anlagen erhalten. Im Gegenzug bieten diese ihre Stromproduktion auf dem gemeinsamen Markt für elektrische Arbeit an. Somit würden auf dem Energy-only-Markt dauerhaft die Anlagen bevorzugt eingesetzt, die in der jeweiligen Situation die niedrigsten variablen Kosten haben. Dies sind in vielen Stunden des Jahres Wind- und Photovoltaikanlagen. "Ein regulatorischer Einspeisevorrang wäre völlig unnötig", meint Holtmeier. Dieses Vorgehen erhöht die Systemstabilität und damit die Versorgungssicherheit, da die Anlagenbetreiber ihre Erzeugung dem jeweiligen aktuellen Bedarf anpassen. Das wäre ein erster Schritt in Richtung Marktintegration der erneuerbaren Energien, ohne den Anlagenbetreibern von erneuerbaren Energien sämtliche Risiken aufzuerlegen. "Es ist volkswirtschaftlich sinnvoll, alle Elemente des Marktes in Wettbewerb zueinander zu stellen, dazu gehören auch die Verbrauchsseite und die erneuerbaren Energien", resümiert Gollnow.
Über die Syneco Trading GmbH:
Die Syneco Trading ist der größte kommunale Energiehändler in Deutschland. Das Unternehmen hat in 2012 den Prognosen zufolge 38,0 TWh Strom und 44,9 TWh Erdgas innerhalb der Thüga-Gruppe umgesetzt und einen Umsatz von 6,7 Milliarden Euro erzielt. Es bietet den Unternehmen der Thüga-Gruppe zahlreiche Leistungen zur Optimierung der Energiebeschaffung an. Gemeinsam mit der Syneco Trading können die Unternehmen Größenvorteile und Synergien in den Bereichen Energiebeschaffung und -vermarktung erzielen und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern. An der Gesellschaft hält die Thüga Aktiengesellschaft 50,1 Prozent der Anteile. Die übrigen Anteile hält die Syneco GmbH & Co. KG, ein Gemeinschaftsunternehmen von rund 70 kommunalen Energieversorgungsunternehmen der Thüga-Gruppe.
Originaltext: Thüga AG Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/18807 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_18807.rss2 ISIN: DE0007481004
Pressekontakt: Leiter Unternehmenskommunikation Christoph Kahlen Nymphenburger Straße 39 80335 München christoph.kahlen@thuega.de Tel. +49 (0) 89-38197-1215
Pressesprecherin Carmen Meinhold Nymphenburger Straße 39 80335 München carmen.meinhold@thuega.de Tel. +49 (0) 89-38197-1542
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