19.09.2013 20:47:58

Südwest Presse: Kommentar zur AfD

Ulm (ots) - Schon mit ihrem Namen macht die Alternative für Deutschland klar, dass sie sich als Kampfansage an eine Politik versteht, die sich gern als alternativlos bezeichnet, besonders bei der Euro-Rettung. Der Erfolg, den die Demoskopen der neuen Formation bei der Bundestagswahl zutrauen, ist daher eine Quittung für die etablierten Parteien, die sich zu wenig Mühe gemacht haben, die Bürger davon zu überzeugen, dass es tatsächlich keinen vernünftigen Gegenentwurf zum Kurs der schwarz-gelben Koalition gibt, den SPD und Grüne weithin unterstützen. Innerhalb weniger Monate ist es der Protestpartei offenbar gelungen, ihre Kampagne für die Auflösung der Währungsgemeinschaft so geschickt mit ein paar anderen rechtspopulistischen Forderungen zu verknüpfen, dass sie im bürgerlichen Lager genügend Widerhall gefunden hat. Spendierfreudige Förderer aus der Wirtschaft haben einen medialen Großeinsatz mit Plakaten, Anzeigen und Aktionen finanziert, der in der heißen Wahlkampfphase seine Wirkung entfaltet. Die AfD bietet als Alternative zur Euro-Rettung den Rückzug auf nationale Interessen an, sie macht sich das Unbehagen an einer Politik zunutze, die Erklärungen schuldig bleibt und Zukunftsfragen offenlässt. Sollten die Euro-Gegner den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde wirklich schaffen, stehen die anderen Parteien vor einem Problem, das sie sich selbst eingebrockt haben.

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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218

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