28.04.2013 19:23:58

Südwest Presse: Kommentar zu Grüne

Ulm (ots) - Eine strategische Meisterleistung war die PR-Offensive, die Winfried Kretschmann im Vorfeld des Grünen-Parteitags gestartet hatte, gewiss nicht. Die Kritik, die der baden-württembergische Ministerpräsident am Wahlprogramm seiner Partei übte, wurde von der überwältigenden Mehrheit der Delegierten nicht geteilt. Was für Kretschmann aber schlimmer ist: Der einzige Regierungschef der Grünen in Deutschland hat sich mit seiner demonstrativen Warnung vor zu großen Belastungen für die Wirtschaft viele Sympathien verscherzt, in der Führung der Bundespartei wie in anderen Landesverbänden. Deutlich wurde, dass Kretschmann und seine Gefolgsleute die Welt ausschließlich so betrachten, wie sie sich ihnen im Südwesten der Republik darstellt. Das mag aus der Sicht des Stuttgarter Landesvaters verständlich sein, reicht aber nicht für eine Partei, die den Anspruch erhebt, Verantwortung für ein Gemeinwesen zu übernehmen, in dem es einen fairen Interessenausgleich zwischen Nord und Süd, Ost und West gibt, zwischen Vermögenden und Geringverdienern, zwischen Mittelständlern und Arbeitnehmern. Die Grünen haben sich eindeutig für den Kurs einer sozial ausgewogenen Umverteilung entschieden, starke Schultern sollen mehr tragen als schwache. Ein Programm also, das eher mit der SPD zu verwirklichen ist als mit der Union. Auch diese Erkenntnis nahm Kretschmann aus Berlin mit. Sie mag ihm nicht unbedingt behagen, aber mindestens bis zum 22. September muss er sie jetzt respektieren, will er nicht wieder aus der geschlossenen Wahlkampffront seiner Partei ausscheren.

Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218

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