23.06.2016 21:02:42
|
Südwest Presse: Kommentar Pflegedienste
Wo viel Geld bewegt wird, sind Betrüger nicht weit. Das zeigt sich bei der gesetzlichen Pflegeversicherung: Sie gibt allein für die ambulante Betreuung von 1,8 Millionen Pflegebedürftigen über 13 Milliarden Euro im Jahr aus. Da kann es nicht verwundern, dass es zu Abrechnungsbetrug kommt. Schon eher, dass dagegen bisher offensichtlich zu wenig unternommen wurde. Auf mehr als eine Milliarde Euro wird der Schaden bei Pflege- und Krankenkassen sowie kommunalen Sozialhilfeträgern geschätzt - eine erschreckend hohe Zahl. Offenbar hat die Politik das Problem bisher unterschätzt. Es ist zu leicht möglich, nicht erbrachte Leistungen abzurechnen. Die Mehrzahl der rund 13000 ambulanten Pflegedienste arbeitet sauber. Schwarze Schafe verderben ihr Ansehen. Umso wichtiger ist es, Betrügereien möglichst schnell zu erschweren. Gänzlich zu verhindern werden sie nicht sein. So viel kann der Medizinische Dienst der Krankenkassen nicht kontrollieren. Es liegt nahe, diese Fachleute für schärfere Überprüfungen einzusetzen. Denn sie haben die nötige Erfahrung und sind bundesweit aufgestellt. Allerdings sind dafür zusätzliche Mitarbeiter nötig. Nebenbei lassen sich die vielen Pflegedienste nicht unangemeldet kontrollieren. Zudem müssen die Pflegekassen verstärkt auffällige Abrechnungen aussieben und unter die Lupe nehmen. Das ist ebenso personalintensiv wie die Strafverfolgung durch die Staatsanwälte. Es ist eine Sisyphusarbeit. Leider.
OTS: Südwest Presse newsroom: http://www.presseportal.de/nr/59110 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!