17.05.2016 20:52:37
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Südwest Presse: Kommentar Milchpreise
Ulm (ots) - Der niedrige Milchpreis bringt viele der 75 000
deutschen Milchbauern in arge Bedrängnis. Dass sie nach einem
Eingriff der Politik verlangen, ist verständlich. Es wird diesen
Eingriff auch geben - aber keine Garantie dafür, dass die Bauern ein
auskömmliches Entgelt für ihr Produkt bekommen. Denn die neue
Milchkrise ist hausgemacht. Sie ist Folge der Überproduktion am
Markt, und sie kann auch nur am Markt wieder gelöst werden. Entweder
steigt die weltweite Nachfrage nach Milchprodukten wieder oder die
Landwirte in Europa verknappen ihr Angebot. Eine Rückkehr zur
Milchquote, welche die Produktion jahrzehntelang gedeckelt hat, kommt
nicht in Frage. Man sollte sich jetzt auch nicht mit wohlfeilen
Ratschlägen um das Problem herummogeln und den Bauern mehr
Bio-Landwirtschaft und Direktvermarktung als Ausweg anbieten. Das
sind immer noch kleine Nischen und werden es wohl auch bleiben. Nur
in der Nische sind höhere Preise möglich. Das Problem der
Landwirtschaft ist, dass die Menschen zumindest in Deutschland auch
für die Milch nur das bezahlen wollen, was verlangt wird. Einen Bonus
für Lebensmittel gibt es nicht. Auch runde Tische, an denen Handel
und Hersteller sich auf höhere Preise verständigen, sind abwegig. Die
EU-Agrarpolitik ist übrigens eine enorm teure Sache. Aus den vielen
Milliarden Fördergeldern werden jetzt wohl einige Millionen an die
Milchbauern umgeleitet. Das kann die Politik leisten, mehr aber
nicht.
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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
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