10.06.2016 21:02:39
|
Südwest Presse: Kommentar Arbeitsmarkt
Obwohl die Wirtschaft in Deutschland gut läuft, bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit hartnäckig hoch. Besonders betroffen sind Geringqualifizierte und Ältere. Ganz neu sind diese Erkenntnisse der Bertelsmann-Stiftung nicht. Immerhin bleibt festzuhalten, dass Deutschland innerhalb der EU gut dasteht. Allerdings zeigt die Studie wieder einmal, dass Statistiken leicht einen falschen Eindruck erwecken. So bleiben Langzeitarbeitslose hierzulande besonders lange ohne neue Beschäftigung. Zwei Drittel sind seit mehr als zwei Jahren ohne Arbeit. In Schweden und Österreich sind es nur 40 Prozent. Das hat einen einfachen Grund: Dort werden sie schneller in Früh- oder Erwerbsminderungsrente geschickt. Damit haben sie zwar keinen Job, fallen aber aus der Arbeitslosenstatistik heraus. Bei uns wurde dieser teure Verschiebebahnhof glücklicherweise weitgehend dichtgemacht. Auch bei den Gegenrezepten fällt der Bertelsmann-Stiftung wenig Neues ein. Eine bessere persönliche Betreuung in den Jobcentern ist in der Tat angesagt. Sie konzentrieren sich zu sehr auf schnell vermittelbare Jobsucher. Auch mehr öffentlich geförderte Beschäftigung kann helfen, etwa um regelmäßiges Arbeiten nicht zu verlernen, was weniger banal ist, als es klingt. Aber der Staat darf Privatfirmen keine Konkurrenz machen. Ein Weg fehlt: bessere Bildung, damit Langzeitarbeitslosigkeit gar nicht erst entsteht. Das ist langwierig und doch noch mehr Mühen wert.
OTS: Südwest Presse newsroom: http://www.presseportal.de/nr/59110 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!