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19.06.2013 21:44:58

Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Obama/USA/Deutschland

Stuttgart (ots) - Barack Obama weiß, dass er gerade in Berlin am umjubelten Kandidaten des Jahres 2008 gemessen wird. Nun gilt er als der Friedensnobelpreisträger, der auf Guantánamo weiter Gefangene quält. Er ist der Big Brother aus Washington, der die US-Datenkrake päppelt, oder der Mann, der es im Nahen Osten nicht schafft, die von ihm einst eloquent beschworene Versöhnung voranzubringen.

Im Chor der Ernüchterung über Obama fehlt oft eine Prise Selbstkritik. Ist er wirklich daran schuld, dass ihm blauäugige Europäer viel zu früh den Nobelpreis verliehen haben? Weniger Obama-Blues und Nostalgie, dafür das Eingeständnis, dass Deutschland für seine weltpolitische Rolle selbst verantwortlich ist, das wäre der beste und ehrlichste Beitrag der Bundesrepublik für das deutsch-amerikanische Verhältnis.

Originaltext: Stuttgarter Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/48503 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_48503.rss2

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