17.06.2014 21:12:59
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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu BGH/Fahrradhelm-Urteil
Im ersten Augenblick erscheint es provozierend, dass die Allgemeinheit für die Unvernunft Einzelner zahlen soll. Aber es ist richtig so. Noch gibt es keine staatliche Helmpflicht. Die Fahrradfahrerin hat gegen kein Verbot verstoßen. Sie war an dem Unfall nicht schuld. Das Risiko, das sie eingegangen ist, ist eine Folge der Freiheit, auch unvernünftig zu handeln. Das Karlsruher Urteil ist freilich tückisch. Es schützt die Freiheit des Einzelnen nur so lange, wie er zur Mehrheit gehört. Wenn immer mehr Fahrradfahrer freiwillig Helme tragen, dann muss eines Tages der, der noch keinen trägt, die Folgen für sein Handeln doch selber bezahlen. Es ist ein Urteil, das stromlinienförmiges Verhalten prämiert. Das Urteil mogelt sich um die Frage herum, wie viel die Freiheit des Einzelnen der Gesellschaft wert ist.
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