11.10.2013 21:14:59
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Stuttgarter Zeitung: Gefällige Entscheidung / Leitartikel zum Friedensnobelpreis
Falsch wäre es, wenn das Nobelpreiskomitee bei der Vergabe in Zukunft zu oft auf die sichere Karte setzen würde. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass durch die Verleihung der symbolisch wichtigen Auszeichnung positive politische Entwicklungen vorangetrieben worden sind - was sich bisweilen allerdings erst Jahre danach gezeigt hat. 1983 erhielt der Pole Lech Walesa den Preis, lange bevor jemand ahnen konnte, dass sich die Bürgerrechtsbewegung gegen das Regime durchsetzen würde. Und die Freiheitskämpferin Aung San Suu Kyi, die sich für das Ende der Repressionen in Myanmar einsetzt, wäre ohne den Friedensnobelpreis im Jahr 1991 in der Weltöffentlichkeit nicht derart präsent. Es ist also gut, wenn die Mitglieder des Komitees in Oslo mit ihren Entscheidungen Einfluss auf den Lauf der Welt nehmen wollen. Das braucht Mut, birgt aber die große Gefahr, bisweilen auch Fehler zu machen.
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