Studie: Osteuropäische Unternehmen werden häufiger betrogen

HAMBURG (dpa-AFX) - Deutsche Unternehmen werden nur gelegentlich von Privatkunden betrogen, indem Rechnungen unbezahlt bleiben. In anderen europäischen Ländern, vor allem in Osteuropa, ist das jedoch ein erhebliches Problem, ergab die aktuelle Studie "Europäische Zahlungsgewohnheiten" des Finanzdienstleisters EOS. Dafür wurden 3200 Unternehmen in 16 europäischen Ländern befragt. Nach der Studie klagten 10 Prozent der deutschen Unternehmen über private Kunden, die ihre Rechnungen vorsätzlich nicht bezahlen. In Belgien, Österreich und Frankreich seien dagegen 40 bis 43 Prozent der Unternehmen von nichtzahlenden Kunden betroffen, in Griechenland 45 und in Rumänien 50 Prozent.

Im Durchschnitt verzeichneten 34 Prozent der westeuropäischen und 41 Prozent der osteuropäischen Unternehmen absichtlich unbezahlte Rechnungen. "Das ist Betrug", sagte EOS-Chef Klaus Engberding. Man müsse jedoch differenzieren. "Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass die große Mehrheit der Konsumenten ihre Rechnungen pünktlich bezahlen möchte, aber durch kurz- oder langfristige Probleme oft einfach nicht kann. Wenn zum Beispiel der Kühlschrank kaputt geht oder das Auto, das für die tägliche Fahrt zur Arbeit nötig ist, dann haben diese Anschaffungen Vorrang."/egi/DP/men