Operativer Gewinn steigt |
25.04.2018 15:52:42
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Starker Euro drückt auf Linde-Umsatz - Praxair-Fusion weiter im Plan - Aktie steigt
Linde-Aktien waren am Mittwoch in einem schwachen Gesamtmarkt stark gefragt. Am Nachmittag belief sich das Kursplus der alten Linde AG auf 7,84 Prozent. Auch die zum Umtausch eingereichten Linde-Aktien schlugen sich sehr gut mit einem Plus von zuletzt 5,47 Prozent. Nicht nur waren die Zahlen etwas besser als erwartet ausgefallen. Einen Schub erhielten die Papiere auch von der in Aussicht gestellten Barabfindung für die Minderheitsaktionäre (Squeeze-out).
Linde und Praxair wollen sich zum größten Industriegasehersteller der Welt zusammenschließen, mit 80 000 Mitarbeitern und 28 Milliarden Euro Jahresumsatz würden sie ein Viertel des Weltmarkts beherrschen. Die Genehmigung der EU-Kommission und der US-Kartellwächter steht noch aus. Beide Unternehmen rechnen weiter mit der Fusion im zweiten Halbjahr. Sie haben sich aber einen Rückzieher vorbehalten für den Fall, dass sie mehr als 3,7 Milliarden Euro Umsatz abgeben müssten.
Nach dem Zusammenschluss zur neuen, von den USA aus geführten Linde plc wollen die Partner die verbleibenden Minderheitsaktionäre der alten Linde AG gegen eine Barabfindung herausdrängen. Sie hätten dieses Squeeze out am Mittwoch vereinbart, um die künftige Konzernstruktur zu vereinfachen, teilte Linde mit. Etwa 92 Prozent der Linde-AG-Aktionäre haben ihre Anteile bereits zum Umtausch in Anteile der neuen Linde plc angedient. Eine letzte außerordentliche Hauptversammlung der Linde AG soll das Herausdrängen der Minderheitsaktionäre absegnen.
Die neue Linde plc soll von Praxair-Chef Steve Angel aus den USA heraus geführt werden. Die IG Metall befürchtet den Verlust von Arbeitsplätzen und Mitbestimmungsrechten. Da die Aktionäre bereits zugestimmt haben, kann die Fusion nur noch an zu hohen Auflagen oder dem Veto der Kartellbehörden scheitern. Die Frist der EU-Kommission zur Prüfung des Zusammenschlusses läuft bis zum 9. August.
Vor allem in Amerika, aber auch in Europa werden Linde und Praxair Firmenteile verkaufen müssen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg stehen Unternehmenswerte in Höhe von 8 Milliarden US-Dollar zur Disposition. Die Gespräche mit den Behörden und parallel dazu mit potenziellen Käufern liefen. "Das Interesse von Käufern ist stark", sagte Linde-Chef Aldo Belloni.
In dem Ausblick für 2018 sind Verkäufe noch nicht berücksichtigt. Dieser müsste dann gegebenenfalls angepasst werden, sagte Linde-Finanzchef Sven Schneider. Im Gesamtjahr soll der währungsbereinigte Umsatz mindestens stabil bleiben und im besten Fall um 4 Prozent zulegen. Beim operative Ergebnis kann ein Anstieg um bis zu 5 Prozent drin sein.
Praxair legt seine Quartalszahlen am Donnerstag vor. Konkurrent Air Liquide hatte im ersten Quartal einen Umsatzrückgang von 3 Prozent auf 5 Milliarden Euro hinnehmen müssen.
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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