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25.10.2020 14:23:00
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Stagnation im Web-Traffic: Amazons Prime Day laut Citi-Analysten in diesem Jahr enttäuschend
• Web-Traffic zeige Stagnation im Vergleich zum Vorjahr
• Amazon-Mitteilung sprachlich verhalten
Das Amazon Shopping-Ereignis Prime Day ist für viele Amazon-Abonnenten jedes Jahr eine willkommene Chance Produkte zum Schnäppchenpreis zu ergattern. Wie schon in der Vergangenheit hat sich das Online-Versandhaus auch dieses Jahr entschieden, das Event auf zwei Tage auszuweiten. Allerdings sah sich der E-Händler gezwungen die Shopping-Tage nicht wie gewohnt im Juli, sondern im Oktober abzuhalten, da die Corona-Pandemie auch den Platzhirsch unter Druck setzte.
Citigroup unbeeindruckt von Amazon Prime Day 2020
Das dürfte sich nach Meinung der Experten der Citigroup auch auf das Ergebnis des Amazon Prime Days ausgewirkt haben. So gehen die Analysten davon aus, dass die Shopping-Tage dieses Jahr nicht die hohen Erwartungen des E-Händlers unter der Führung von Jeff Bezos erfüllen konnten. Das schrieben sie in einem vor kurzem veröffentlichten Kundenbericht, der dem US-Nachrichtenportal CNBC vorliegt.
So stützt sich die US-Bank zum einen auf Daten des Marktforschungsunternehmens SimilarWeb, die besagen, der Web-Traffic während der Amazon Prime Day-Tage habe im Jahresvergleich stagniert. Im Vorjahr war dieser noch um 8 Prozent angestiegen, schreibt CNBC. Das Interesse am Amazon Prime Day konnte im Vergleich zu 2019 demnach nicht gesteigert werden.
Amazon malt Prime Day als vollen Erfolg
Zum anderen zog die Citigroup für ihre Einschätzung die Amazon-Pressemitteilung zu den Prime Day-Ergebnissen zu Rate. In dieser verriet das Online-Versandhaus zwar nicht die konkreten Umsatzzahlen der beiden Aktionstage, gab jedoch einen allgemeinen Überblick über das Ergebnis und nannte zumindest einige Zahlen.
So hätte der Amazon Prime Day 2020 "die beiden besten Tage für kleine und mittelständige Amazon-Händler weltweit" bedeutet. Dritthändler hätten laut des E-Riesen insgesamt 3,5 Milliarden US-Dollar Umsatz an den Prime-Tagen eingenommen, was einer Steigerung von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstelle und sogar den Einzelhandel von Amazon in den Schatten stelle.
Darüber hinaus hätten Prime-Mitglieder dank Rabattaktionen am Prime Day 1,4 Milliarden US-Dollar eingespart. Zu den beliebtesten Kategorien hätten dabei "Heimbedarf, Elektronik und Ernährung & Wellness" gehört. Das beliebteste Produkt sei Amazons Smarter Lautsprecher Echo Dot gewesen.
Obwohl diese Ergebnisse seitens Amazon durchaus vielversprechend klingen, will sich die Citigroup von der Mitteilung nicht täuschen lassen. So seien die darin verwendeten Formulierungen im Grundton verhaltener als es noch im letzten Jahr der Fall gewesen wäre. So sei in den Jahren von 2016 bis 2019 immer wieder vom "größten Tag jemals" oder dem "größten Shopping-Event in Amazons Geschichte" die Rede gewesen. In der diesjährigen Veröffentlichung wird jedoch explizit auf kleine und mittelständische Unternehmen eingegangen. "Aufgrund der Sprache in Amazons Pressemitteilung und den Daten von SimilarWeb scheint es, als wäre der Prime Day 2020 nicht ,der größte Tag jemals‘ gewesen", so die Citi-Analysten.
Die Gründe hierfür könnten unterschiedlich sein. So könnte die Verschiebung auf Oktober mit dem vermeintlich enttäuschenden Ergebnis zu tun haben oder auch ein durch die Corona-Pandemie verändertes Konsumverhalten. Auch die Nähe zum bevorstehenden Weihnachtsgeschäft könnte laut Citi zu dem Ergebnis beigetragen haben.
Andere Analysten optimistischer
Anders schätzen das die Analysten vom Marktforschungsunternehmen eMarketer ein, wie sie gegenüber "Fortune" verlauteten. Diese schätzten die Nähe zur Weihnachtszeit gar als Glückfall für die Online-Händler ein und prognostizierten Amazon noch vor dem Prime Day einen Umsatz von rund 9,91 Milliarden US-Dollar. Auch die Kollegen von JPMorgan gingen für den Prime Day 2020 von einem Umsatzplus von 41,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus, wie MarketWatch berichtete.
Doch egal wer letztlich Recht behält, aus der Corona-Krise geht Amazon als einer der Profiteure hervor, betonen die Citigroup-Experten. Schließlich sei der Wandel zum Online-Shopping durch die Krise noch beschleunigt worden und dürfte dem Versandhändler im vierten Quartal 2020 zu neuen Rekorden verhelfen.
Redaktion finanzen.at
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