19.02.2017 15:53:41

'Spiegel': OECD bescheinigt Deutschland Defizit bei Frauen-Einkommen

BERLIN (dpa-AFX) - Trotz aller Anstrengungen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf hinkt Deutschland nach einer OECD-Studie weiter hinter anderen Ländern her. Wie "Der Spiegel" unter Berufung auf die Untersuchung berichtet, tragen in keinem Land Frauen so wenig zum Haushaltseinkommen bei wie in Deutschland. Der durchschnittliche Anteil bei Paaren mit Kindern betrage in Deutschland 22,4 Prozent, in Dänemark beispielsweise 42 Prozent.

Frauen in Deutschland arbeiten demnach häufiger in Teilzeit als anderswo, allerdings oft unfreiwillig: Mütter fühlten sich durch starre Öffnungszeiten von Schulen, Kindergärten und Kitas gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Bei den staatlichen Investitionen in frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung liege Deutschland inzwischen über dem OECD-Durchschnitt.

Unter dem Titel "Dare to Share - Deutschlands Weg zur Partnerschaftlichkeit in Familie und Beruf" will die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Montag aktuelle Daten, Politiktrends und Analysen zum Thema veröffentlichen.

Die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Elke Hannack, sagte zu den Ergebnissen der OECD-Studie: "Und wieder ein Beweis mehr, dass es für Frauen in Deutschland nicht gerecht zugeht: Sie stecken in der Teilzeitfalle, und verdienen weniger als Männer - besonders in den unteren Lohnsegmenten." Statt aber zügig mehr für die Frauen zu tun, mit dem Lohntransparenzgesetz, mit dem Gesetz zur befristeten Teilzeit, "bremsen Arbeitgeberverbände und Teile der Union jeden Fortschritt aus"./rh/DP/edh

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