23.11.2008 15:05:00

Sparkasse München wirft BayernLB schlechte Informationspolitik vor

        MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Chef der Sparkasse München, Harald Strötgen, hat der krisengeschüttelten BayernLB eine mangelnde Informationspolitik vorgeworfen und eine externe Informationsinstanz für die Bank gefordert. Ein Berater solle in regelmäßigen Abständen für die Eigentümer der Landesbank über das Geschäft der zweitgrößten deutschen Landesbank einen Bericht verfassen, forderte Strötgen nach einem Bericht der "WirtschaftsWoche". So solle eine "wahrheitsgemäße" Berichterstattung an die Eigentümer gewährleistet werden.

    Die BayernLB leidet unter Milliarden-Belastungen aus der Finanzkrise und hatte als erste Bank in Deutschland Schutz gesucht unter dem Rettungsschirm der Bundesregierung. Sie gehört je zur Hälfte den bayerischen Sparkassen und dem Freistaat Bayern. Die Stadtsparkasse München ist zweitgrößter Eigentümer der Landesbank. Am Vortag hatte Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) in Stuttgart die Pläne für eine Südbank aus BayernLB und Landesbank Baden-Württemberg bestätigt. "Wir sind bereit zu Fusionsgesprächen insbesondere mit der BayernLB", hatte Oettinger erklärt.

    In der "WirtschaftsWoche" berichtete, Strötgen sei verärgert, dass er erst aus der Zeitung erfahren habe, dass die BayernLB die Veröffentlichung ihrer Zahlen für das dritte Quartal um einen Monat auf Mitte Dezember verschoben habe. Ihm widerstrebe, dass sein Haus einerseits für "Verfehlungen" der Landesbank geradestehen solle, andererseits aber nicht umfassend informiert werde. "Wir können uns vorstellen, dass wir unsere Zustimmung zum Rettungsschirm davon abhängig machen, ob die BayernLB auf unsere Forderung nach einer wesentlich verbesserten Informationspolitik eingeht", sagte Strötgen dem Blatt./cs/DP/stw

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