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Preisdruck belastet weiter 28.05.2013 16:53:00

SolarWorld fährt im ersten Quartal Millionen-Verlust ein

Im ersten Vierteljahr verlor der einstige Star der Solarbranche weiter an Boden. Der Umsatz rutschte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als ein Drittel auf 112,2 Millionen Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstag in Bonn auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte.

Geringere Absatzmengen und Preisdruck setzten dem Konzern zu. Ein langer Winter und der Restrukturierungsprozess drückten dem Unternehmen zufolge auf den Absatz. Auch unter dem Strich sieht es weiter düster aus: Nachdem vor einem Jahr mit 0,3 Millionen Euro Verlust noch eine rote Null unter dem Strich gestanden hatte, verlor das Unternehmen in den ersten drei Monaten dieses Jahres 40 Millionen Euro. Vor Steuern und Zinsen waren vor einem Jahr noch 26,6 Millionen Euro übrig geblieben, diesmal fehlte den Bonnern ein Betrag von 36,2 Millionen Euro. Der Aktienkurs des Unternehmens gab zuletzt um 1,2 Prozent nach.

Deutsche Solarmodulhersteller hatten sich immer wieder über Billig-Konkurrenz aus China beschwert. Sie waren reihenweise ins Straucheln geraten. Die EU erwägt derzeit den Billigimporten aus China einen Riegel vorzuschieben und ihre Einfuhr mit hohen Zollsätzen von durchschnittlich 47 Prozent zu belegen. Die EU-Kommission muss bis zum 5. Juni über vorläufige Strafzölle entscheiden.Die Behörde hatte am Dienstag deutlich gemacht, dass sie trotz wachsenden Widerstands aus den Mitgliedstaaten nicht bereit ist, darauf zu verzichten.

Ende April hatte sich SolarWorld nach langen Verhandlungen mit wichtigen Gläubigern auf einen drastischen Kapitalschnitt geeinigt. Ziel war es, die langfristigen Verbindlichkeiten des Unternehmens um 60 Prozent zu verringern. Dazu wurden die Gläubiger zu Haupteigentümern des Unternehmens, die bisherigen Aktionäre wurden entmachtet. Auch SolarWorld-Chef Frank Asbeck muss bei der geplanten Kapitalherabsetzung um rund 95 Prozent Einschnitte hinnehmen. Bisher war er mit knapp 28 Prozent größter Einzelaktionär - nach dem Schnitt soll er nur noch etwa ein Prozent an dem Konzern besitzen.

Dass es nicht gut steht um den ehemaligen Star der Solarbranche, ist spätestens seit Ende Januar bekannt. Damals ließ Asbeck in einer Pflichtmitteilung die Börse wissen, dass das Bonner Unternehmen mit den Gläubigern über eine Verringerung der Schulden rede. Am Mittwoch (29. Mai) will der Konzern die vollständige Zwischenbilanz veröffentlichen./men/stb/he

BONN (dpa-AFX)

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