So viele islamistische Gefährder wie nie zuvor - Zeitung

   FRANKFURT (Dow Jones)--Kurz vor dem fünfzehnten Jahrestag der Terror-Anschläge am Sonntag vom 11. September hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in der "Bild-Zeitung" vor der hohen Zahl islamistischer Gefährder in Deutschland gewarnt.

   "Ihre Zahl ist mit über 520 Personen so hoch wie nie zuvor", so De Maiziere. Gefährder seien Personen, "bei denen bestimmte Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sie politisch motivierte Straftaten von erheblicher Bedeutung begehen werden".

   Neben den Gefährdern stufen die Länder laut Bundesinnenminister de Maizière noch rund 360 Personen als so genannte 'relevante Personen' ein. Relevante Personen seien insbesondere Personen im Umfeld von Gefährdern, "die bereit sind bei der Vorbereitung einer politisch motivierten Straftat von erheblicher Bedeutung logistisch zu helfen oder zu unterstützen".

   Zwar arbeiten die Sicherheitsbehörden laut de Maizière "mit Hochdruck daran, alle potenziellen Terroristen im Blick zu haben", und es gebe "so viele Ermittlungsverfahren und Festnahmen wie seit Jahren nicht". Dennoch müssten die Behörden trotz ihrer Bemühungen "auch mit bislang unerkannten terroristischen Einzeltätern rechnen".

   Sie radikalisierten sich mit islamistischer Propaganda aus dem Netz oder würden von Hass-Predigern zum Beispiel in Hinterhof-Moscheen radikalisiert.

   Die Terror-Gefahr gehe aber auch von so genannten Hit-Teams aus dem Ausland aus. Die Hit-Teams würden konspirativ nach Europa geschleust und bereiteten dann ihre Taten - wie bei den Anschlägen von Paris und Brüssel geschehen - oft unbemerkt vor.

   "Beide Bedrohungen sind heute leider sehr real", so der Minister.

   Zugleich forderte er eine Distanzierung der Muslime von den islamistischen Terror-Akten. Laut de Maizière habe der "islamistische Terrorismus zwar etwas mit dem Islam zu tun", aber der Islam trage "keineswegs den Keim des Terrorismus in sich". "Es ist wichtig, dass sich Muslime von den Taten islamistischer Terroristen distanzieren. Es ist wichtig, dass sie in ihren Moschee-Gemeinden auf die Radikalisierungsverläufe einzelner Personen achten und rechtzeitig einschreiten", sagte er in der Bild-Zeitung.

   DJG/hru

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   September 10, 2016 04:58 ET (08:58 GMT)

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