Nach Insolvenz 15.03.2024 17:56:00

SIGNA - Vier Kaufinteressenten für Kaufhauskette Galeria in Deutschland

SIGNA - Vier Kaufinteressenten für Kaufhauskette Galeria in Deutschland

Aktuell liegen einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge noch vier ernsthafte Kaufangebote vor. Ursprünglich seien es sechs gewesen, davon seien noch vier im Rennen, berichtete die Münchener Zeitung am Freitag unter Verweis auf Unternehmenskreise.

Wer die Bieter sind, blieb demnach unbekannt. Allerdings will dem Bericht zufolge keiner der vier Kaufinteressenten alle verbleibenden 92 Filialen übernehmen. Auch bei einer erfolgreichen Übernahme des Unternehmens müsste demnach unter Umständen ein Drittel der Standorte geschlossen werden. Auch eine Zerschlagung der Kette werde nicht ausgeschlossen, berichtet die Zeitung.

Zudem konkretisierten sich die Pläne für einen Umzug der Essener Firmenzentrale. Bereits vor einem Monat hatte das deutsche Magazin "WirtschaftsWoche" berichtet, dass dies zur Debatte stehe, da viele Büros der Hauptverwaltung leer stünden.

Galeria Karstadt Kaufhof war infolge der Finanzprobleme des Eigentümers, des österreichischen SIGNA-Konzerns, erneut in Schieflage geraten.

Die letzte große Warenhauskette Deutschlands, war Anfang Jänner zum dritten Mal in gut drei Jahren in die Insolvenz gerutscht. Die Schieflage ist die Folge der Pleite des SIGNA-Imperiums, zu dem Galeria gehörte. Auch ein Teil der Warenhaus-Immobilien gehört zum SIGNA-Reich.

Das Unternehmen hatte bereits ab 2020 während der Coronapandemie ein Insolvenzverfahren durchlaufen und Staatshilfe aus Berlin erhalten. 2022 benötigte es weitere Staatshilfen und 2023 folgte ein zweites Insolvenzverfahren.

Galeria hatte beklagt, SIGNA verlange überhöhte Mieten für die Kaufhaus-Immobilien. Galeria-Chef Olivier van den Bossche will den Warenhauskonzern mit seinen noch rund 15.000 Beschäftigten erhalten und sucht dazu einen neuen Eigentümer.

SIGNA - Fünf SportScheck-Geschäfte schließen, 200 Jobs gestrichen

Der insolvente Fachhändler SportScheck schließt fünf Geschäfte in Deutschland - darunter das Münchner Stammhaus. Insgesamt 200 der etwa 1.300 Beschäftigten verlieren deshalb ihren Job, wie Insolvenzverwalter Axel Bierbach am Freitag mitteilte. Die strukturellen und personellen Einschnitte seien notwendig, um das Unternehmen, das im Zuge der Pleite seines österreichischen Eigentümers SIGNA selbst Insolvenz anmelden musste, wieder auf Erfolgskurs zu bringen.

Neben der Münchner Filiale sind von den rund 30 Geschäften in Deutschland auch jene in Aachen, Augsburg, Bremen und Unterhaching betroffen. Laut Insolvenzverwalter konnten sie nicht profitabel gemacht werden.

In München ist es demnach trotz intensiver Suche nicht gelungen, einen neuen Standort für das Stammhaus zu finden. "Auf dem Münchner Vermietungsmarkt gibt es derzeit kein adäquates Mietobjekt, das den hohen Ansprüchen von SportScheck an ein erstklassiges Flagship-Sporthaus gerecht wird", sagte Bierbach. Das Unternehmen sei aber weiterhin bestrebt, ein Mietobjekt in der Münchner Innenstadt zu finden.

SportScheck hatte zur SIGNA-Holding des Tiroler Immobilieninvestors René Benko gehört und im November Insolvenz anmelden müssen, nachdem SIGNA laut Insolvenzverwalter die finanzielle Unterstützung nicht mehr gewährleisten konnte. Die zentralen SIGNA-Gesellschaften sind ihrerseits seit Jahresende insolvent.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Italiens größter Sportfachhändler Cisalfa das Sporthandelsunternehmen mit Sitz in München übernimmt. Die Übernahme erfolgt im Wege einer Sanierung mittels Insolvenzplan, über den Ende April eine Gläubigerversammlung am Amtsgericht München abstimmt. Cisalfa betreibt in Italien mehr als 150 Filialen und mit dem Tochterunternehmen Sport Voswinkel 50 Geschäfte in Deutschland.

kre/cs

APA

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Bildquelle: Sebastian Widmann/Getty Images,Gisela Schober/Getty Images
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