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Unterbewertete Aktie 15.06.2013 03:00:01

Semperit: Österreicher geben Gummi

von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag

Semperit kommt nicht vom Fleck. Zumindest unter dem Strich. Notierte die Aktie des Gummi- und Kautschukkonzerns im November 2009 bei 28 Euro, so hat sie dieses Niveau erst vor wenigen Tagen wieder erreicht. Zwischenzeitlich allerdings gab es auch deutliche Kursgewinne.

Denn von der massiven Unterstützungszone um 26 bis 28 Euro stieg der Titel in den vergangenen drei Jahren viermal binnen weniger Wochen oder Monate um bis zu 40 Prozent. Gravierende Kursrückschläge unter die Unterstützung waren nicht dabei.

Die Gummiaktie aus Wien bietet damit für charttechnisch orientierte Anleger eine gute Trading-Gelegenheit — bei vergleichsweise geringem Rückschlagpotenzial. Doch auch fundamental betrachtet ist das Unternehmen interessant. Seit 2009 steigerte Semperit seinen Umsatz von Jahr zu Jahr, 2012 gab es Rekord-erlöse von 828,6 Millionen Euro. Der Konzern ist breit aufgestellt und beliefert eine ganze Reihe an Branchen und Wirtschaftszweigen.

Im wichtigsten Geschäftsfeld der medizinischen Schutz- und Unter­suchungshandschuhe — dort erzielt das Unternehmen rund 45 Prozent seiner Umsätze — profitieren die Österreicher von der zunehmenden Weltbevölkerung und einem weltweit steigenden Wohlstand, der auch den Bedarf an Hygiene und ­gesunden Verhältnissen wachsen lässt. Da der Pro-Kopf-Verbrauch an Schutzhandschuhen in Asien nur ein Zehntel so groß ist wie in den USA, bestehen hier noch große Wachstumschancen. Insgesamt wächst der globale Markt in dieser Spezialbranche um fünf bis sieben Prozent pro Jahr.

Wachstumstreiber gibt es auch bei den anderen Produktgruppen der Wiener. So sind Förderbänder von Semperit etwa im Bergbau gefragt, die steigende Automatisierung sorgt für reichlich Bedarf an Schläuchen, wie sie beispielsweise in landwirtschaftlichen Maschinen verbaut werden. Und der Trend, dass immer mehr Menschen in Städten wohnen wollen, sorgt für gute Umsätze bei Handläufen für Rolltreppen. Semperit kauft auch zu. Im vergangenen Jahr etwa mit Latexx Partners den sechstgrößten Hersteller von medizinischen Handschuhen weltweit.

Die Wachstumsziele sind fixiert. Bis 2015 will Firmenchef Thomas Fahnemann den Umsatz im Durchschnitt im zweistelligen Prozentbereich steigern, die Gewinnspanne vor Zinsen und Steuern soll zwischen acht und elf Prozent liegen. Bei einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro könnte das Ergebnis damit in zwei Jahren bis in den Bereich um 3,75 Euro je Aktie steigen.

Wenn schon nicht kurzfristig als Tradinggewinn — aber auf Sicht von zwei bis drei Jahren sollten die alten Hochs um 40 Euro aus 2011 wieder drin sein.

Fazit: Starke Unterstützung, schöne Perspektiven — ­gutes Chance-Risiko-Profil.

ISIN: AT0000785555
Gewinn je Aktie 2013e: 2,50 €
Gewinn je Aktie 2014e: 2,90 €
KGV 2014e: 9,8
Div./Rend. 2013e: 0,80 €/2,8 %
EK*-Quote: 51,9 %
EK* je Aktie/KBV: 19,75 €/1,4
Kurs/Ziel/Stopp: 27,68/38,0/19,80 €

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