02.10.2016 14:46:40
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Seehofer koppelt Rentenangleichung an Ausweitung der Mütterrenten
BERLIN (dpa-AFX) - CSU-Chef Horst Seehofer will der geplanten Angleichung der Ost-Renten an das West-Niveau nur zustimmen, wenn im Gegenzug seine Forderung nach Ausweitung der Mütterrenten umgesetzt wird. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur befürchtet er, dass sein Anliegen anderenfalls unter den Tisch fallen könnte. Dem "Spiegel" sagte Seehofer: "Ich will schlicht und einfach ein Gesamtkonzept und nicht Stückwerk." Seinen Vorstoß hat der bayerische Ministerpräsident nach Angaben des Nachrichtenmagazins bereits bei einem Treffen mit der CDU-Spitze sowie bei Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) vorgetragen.
Nach Seehofers Vorstellungen sollen Frauen, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, künftig dieselben aufgewerteten Rentenansprüche haben wie Mütter mit jüngeren Kindern. CDU und SPD fürchten jedoch neue Milliardenausgaben für die Rentenkasse. Nach einem Konzept des Sozialministeriums kostet die Ost-West-Angleichung pro Jahr in der Endstufe fast vier Milliarden Euro. Die Anerkennung eines dritten Erziehungsjahrs für alle Mütter beläuft sich demnach auf rund sieben Milliarden Euro jährlich.
Dabei steht die Rentenkasse ohnehin vor gewaltigen Problemen. Erst diese Woche hatte das Sozialministerium erklärt, dass das Rentenniveau ohne weitere Eingriffe bis zum Jahr 2045 von derzeit 47,8 Prozent auf 41,6 Prozent sinken werde. Die Beitragssätze würden im gleichen Zeitraum von heute 18,7 auf dann 23,4 Prozent klettern./and/DP/he
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