Schreiben der Börsenwächter |
20.03.2023 23:18:00
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SEC verlangt von Warren Buffetts Berkshire Hathaway die Offenlegung seiner Risiken
• Frage nach Macht der Aufsichtsratschefin bei Risikoentscheidungen
• Proxy-Statement soll Klarheit schaffen
In einem Schreiben, das der Beteiligungsgesellschaft im September 2022 zugestellt wurde und über das Reuters berichtet, hat die Börsenaufsicht SEC den Konzern unter der Leitung von Starinvestor Warren Buffett zu stärkerer Transparenz aufgefordert.
Buffetts Berkshire soll Risiken öffentlich machen
Der Nachrichtenagentur zufolge wurde Berkshire dazu verdonnert, besser öffentlich zu erklären, wie das Board of Directors, der Unternehmensvorstand also, Risiken verwaltet - dazu gehören dem Schreiben nach auch Risiken, die Konzernchef Warren Buffett eingegangen ist. Die Beteiligungsgesellschaft habe den Forderungen zugestimmt.
Konkret solle dies im Rahmen der so genannten Proxy Statements passieren, die in den USA als DEF 14A-Formular vor dem jährlichen Aktionärstreffen bei der Behörde eingereicht werden müssen. Hier solle Berkshire nachbessern, zitiert Reuters aus dem nun veröffentlichten Schreiben.
Der Vorstand solle demnach offenlegen, wie er mit kurz- und langfristigen Risiken umgeht und inwieweit der Vorstand mit dem Management und externen Experten bei der Identifizierung künftiger Risiken zusammenarbeitet.
Kontrollmechanismus bei Berkshire Hathaway erklärungsbedürftig
Erklärungsbedarf hatte die SEC offenbar auch bei der Frage, warum der Vorstand von Berkshire für die Risikoüberwachung zuständig ist und das Management der Risiken überwacht, es aber keinen Überwachungsausschuss gibt.
Insbesondere wollten die Börsenwächter wissen, ob die leitende und unabhängige Direktorin mit Blick auf Risikoangelegenheiten Entscheidungen Buffetts überstimmen oder den Vorstand bitten kann, diese zu berücksichtigen. Aktuell wird das Amt von der ehemaligen Yahoo-Präsidentin Susan Decker bekleidet, die damit quasi als Vorsitzende des Aufsichtsrates agiert.
Aktuell geht Berkshire Hathaway nur im Rahmen von Finanzberichten, der Jahresversammlung und Buffetts jährlichem Aktionärsbrief mit Details an die Öffentlichkeit. Analystengespräche führt das Unternehmen Reuters zufolge nicht. Über zahlreiche Beteiligungen werde nur in wenigen Sätzen berichtet.
Ob in dem kommenden Proxy-Statement mehr Transparenz zu erkennen ist, bleibt abzuwarten. Marc Hamburg, Chief Financial Officer von Berkshire, hatte den Forderungen der SEC im September zugestimmt.
Redaktion finanzen.at
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