26.05.2014 21:15:01
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Schwäbische Zeitung: Tausche Oettinger gegen Schulz - Leitartikel
Dieser Hinweis entbehrt nicht einer gewissen Logik. Schließlich hat die CDU in Deutschland gerade ganz klar eine Zusammenarbeit mit der eurokritischen AfD ausgeschlossen. Auch wenn deren Chef Bernd Lucke schon mit dem Hinweis winkte, Merkel müsse sich wegen der strukturellen rot-rot-grünen Mehrheit andere Optionen schaffen.
Doch Angela Merkel schielt langfristig eher auf die Grünen, muss bis auf Weiteres aber erst einmal mit den Sozialdemokraten gut auskommen. Und es könnte sein, dass in den nächsten Jahren nicht nur in Berlin, sondern auch in Brüssel eine Art von Großer Koalition nötig sein wird. Konservative wie Sozialisten sind auf Partner angewiesen, durch das Erstarken der Rechten hat keiner für sich eine Mehrheit. Und auch hier ist Merkel, speziell nach François Hollandes Bauchlandung bei der Europawahl, die starke Frau Europas.
Es ist deshalb durchaus möglich, dass der konservative Jean-Claude Juncker Kommissionspräsident wird, dass der deutsche Kommissar oder eine andere Spitzenpositon aber, obwohl die Union die stärkste Kraft ist, aus den Reihen der SPD genommen wird. "Tausche Oettinger gegen Schulz" könnte dann die Devise sein, um den Koalitionsfrieden zu wahren und in Europa voranzukommen.
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