29.04.2013 21:32:58
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Schwäbische Zeitung: Richter sind nicht sakrosankt - Leitartikel
Die großen überregionalen deutschen Tageszeitungen, auch die Wochenzeitung Die Zeit, sind dagegen neben den meisten anderen Bewerbern leer ausgegangen. Das bedeutet auch, dass einige der renommiertesten, sachkundigsten Journalisten in Deutschland nicht aus München werden berichten können. Deshalb bleibt festzuhalten: Teil zwei des Trauerspiels um die Vergabe von Medienplätzen ist zwar abgewickelt, das Ergebnis aber so unbefriedigend wie nach Teil eins. Das Münchner Oberlandesgericht (OLG) hat auf ein Neues Souveränität vermissen lassen. Und es verbittet sich in scharfen Worten Kritik.
Die müssen die Richter aber hinnehmen. Die Justiz ist nicht sakrosankt, nicht einmal die bayerische. Sie besteht aus Menschen, denen Fehler unterlaufen, und es ist keine Respektlosigkeit oder gar ein Angriff auf die richterliche Unabhängigkeit, wenn diese Fehler beim Namen genannt werden. Man hat im jetzigen Verfahren einen Platz gesetzt für ein Medium in persischer Sprache - es fand sich kein einziger Bewerber. Weshalb wurden andererseits nicht zwei Plätze gesetzt für bundesweit erscheinende Tageszeitungen? Weshalb hat das Kriterium Reichweite keine Rolle gespielt? Vor allem aber: Wozu dieser ganze neue Ärger? Drei zusätzliche Stühle für türkische Journalisten hätten ausgereicht, um die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zu erfüllen. Die Münchner Richter haben es vorgezogen, zu reagieren wie beleidigte Leberwürste.
Originaltext: Schwäbische Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/102275 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2
Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de

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