18.04.2016 23:57:44
|
Schwäbische Zeitung: Nordafrika stabilisieren - Leitartikel zu Libyen
Europa hat lange weggeschaut. Europa wollte das Elend der Flüchtlinge nicht sehen. Und spätestens mit Inkrafttreten des Pakts mit der Türkei wirkt es, als solle das Flüchtlingsthema erst einmal verdrängt werden und nicht weiter die Innenpolitik europäischer Staaten dominieren.
Derweil versuchen insbesondere Deutschland und Frankreich jenen Staat zu stabilisieren, dessen Zusammenbruch zur größten Bedrohung für Europa werden könnte. In Libyen werden viele Gebiete von Terroristen des Islamischen Staates beherrscht. Die libyschen Politiker sind heillos zerstritten, der Staat droht nach dem Sturz des Diktators Muammar al-Gaddafi vollends zu zerfallen. Dieses Libyen, in dessen Wüsten Hunderttausende Flüchtlinge auf eine Passage nach Europa warten, und wo der IS am Mittelmeerstrand ägyptische Christen exekutiert, ist mal gerade eine Flugstunde von Italien entfernt. Neben dem Entsetzen über mögliche neue Tote im Mittelmeer müssen aber die Bemühungen von Deutschen und Franzosen unterstützt werden, die fragilen Staaten Nordafrikas zu stabilisieren. Denn ohne eine funktionierende Demokratie in Tunesien und ohne ein starkes Libyen stehen Europa Entwicklungen bevor, die die Flüchtlingskrise in der Türkei im Rückblick wie einen Sonntagsspaziergang aussehen lassen könnten.
OTS: Schwäbische Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/102275 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2
Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!