23.02.2014 21:13:00
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Schwäbische Zeitung: Mut machen die Begegnungen
Was können Olympische Spiele? Offenbar noch immer großen Sport,
große Emotionen, große Bilder liefern. Gerne würde man sich ganz
darauf einlassen, in der Illusion leben, genau darum - und nur darum
gehe es zwei Wochen lang. Gerne würde man Überraschungen wie Carina
Vogts Skisprung-Gold, ihre schüchtern-sympathische Freude einfach nur
genießen. Dann fährt man aus den Bergen zur Medaillenzeremonie in den
"Olympic Park", sieht Autostraße und Eisenbahntrasse martialisch das
Msymta-Flusstal durchschneiden. Dann erfährt man von Evi
Sachenbacher-Stehles zumindest fahrlässigem Umgang mit kontaminierten
Nahrungsergänzungsmitteln. Sport als Enklave, als heile, eigene Welt
auch bei Olympia funktioniert das nicht!
Was also können Olympische Spiele? Begegnungsort sein. Für Sportler und Einheimische - die freiwilligen Helfer etwa, 25000 in und um Sotschi, viele jung, alle herzlich, viele aufgeschlossen, offen, neugierig. Manches Gespräch. Englisch, Gesten dazu, ein Lachen oft. Momente, die Mut machen. Auch Hayley Wickenheiser, die Grande Dame in Kanadas Eishockey, hat sie erlebt. "Was ich hoffe", sagte sie, "dass die Welt Russland jetzt anders sieht, differenzierter. Und dass Russland die Welt anders sieht - auch differenzierter." Wenn Olympia das kann, gab es auch in Sotschi Sieger.
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