06.01.2016 22:47:37
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Schwäbische Zeitung: Leitartikel zur Kölner Silvesternacht: Ungeheuerliches ist geschehen
Der Polizei liegen Zeugenaussagen vor, dass die Täter mehrheitlich aus Nordafrika oder dem arabischen Raum stammen. Nun sind die Sicherheitsbehörden am Zug. Sie besitzen die Instrumentarien bis hin zur Abschiebung. Neben dem berechtigten Zorn gibt es auch Kopfschütteln über die Medien. Vor allem in den sozialen Netzwerken wird der Verdacht geäußert, es gebe eine Kumpanei zwischen Behörden und Presse, da die Berichterstattung erst schleppend in Gang gekommen ist. Tatsächlich muss eingeräumt werden, dass erste Meldungen ob ihres realen Ausmaßes unterschätzt wurden. Zahlreiche Fragen sind auch Tage später unbeantwortet. Wilde Spekulationen und Erklärungen gibt es hingegen zuhauf. Dass nun die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker wegen ihres unglücklichen und sinnlosen Armlängen-Distanz-Vorschlags ins Visier der Internet-Meute geraten ist, zeigt die Erbarmungslosigkeit im Netz. Kürzlich überlebte Reker nur knapp einen Mordanschlag, weil sie den Attentäter zu nah an sich herankommen ließ.
Natürlich überschlagen sich die Forderungen an Politik und Polizei. Und leider gibt es bereits die ersten gegenseitigen Schuldzuweisungen. Skrupellose Bandenkriminalität wird aber nicht per Pressemitteilung oder Fernsehauftritt bekämpft. Wenn es darum geht, Frauen vor Kriminellen zu schützen, ist wahrscheinlich neben dem Ruf nach Polizei auch Zivilcourage gefragt.
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