Exklusiver Live-Stream direkt von der World of Trading - 2 Tage mit einzigartigen Themen und Experten. Kostenlos teilnehmen + Videos erhalten. -w-
25.09.2013 21:29:58

Schwäbische Zeitung: Leitartikel - Ein Zeichen von Demokratie

Ravensburg (ots) - Es ist wahrscheinlich die Angst der Deutschen vor italienischen Verhältnissen. In der politischen Kultur in Deutschland gibt es das Thema einfach nicht. Ansonsten würde statt über schwarzrote oder schwarzgrüne Koalitionsoptionen auch einmal darüber nachgedacht, ob in Berlin nun eine Minderheitsregierung an den Start gehen könnte.

Das Land brauche eine starke Regierung, intoniert bei solchen Ideen der CDU-Fraktionschef Volker Kauder, der immer schon ein Freund der Großen Koalition war. Warum eigentlich? Minderheit bedeutet nicht automatisch Schwäche. Wer keine Mehrheit hat, muss um die beste Lösung ringen und andere Abgeordnete überzeugen. Dann würde es auf einmal um die Sache und um eine klare Positionierung gehen. Für den Parlamentarismus wäre eine solche Ausgangslage ohne Wenn und Aber gewinnbringend. Für einen Fraktionsvorsitzenden jedoch bedeutet so ein Szenario schlaflose Nächte. Werden doch Abweichler, die mit der anderen Seite stimmen, als Beweis des Verfalls der eigenen Autorität gesehen.

Doch vor welchen Herausforderungen steht der künftige Bundestag? Vor allem muss die Euro-Schuldenkrise beherzt angegangen werden, auch wenn sie in jüngster Zeit in den Hintergrund geraten ist. Es müssen noch vor der Europawahl im kommenden Jahr zügig politische Grundsatzentscheidungen getroffen werden. Dabei sind Führung und Verantwortungsgefühl gefragt. Sowohl von der Regierung als auch von der Opposition. Warum sollte es Angela Merkel nicht gelingen, ihre Europapolitik so zu gestalten, dass gewissenhafte Oppositionspolitiker gemeinsam mit der Union Lösungen ausarbeiten? Dies ist in der Vergangenheit geschehen und wird auch bei der Gemeinschaft der Demokraten in der Zukunft so sein.

Die Akzeptanz einer solchen Politik wäre in der Bevölkerung hoch und ein Gegenmittel gegen die so häufig beklagte Wahlmüdigkeit. Auf anderen Politikfeldern würde der Wettbewerb zu Lösungen führen. Wir nennen das Demokratie und die ist seit 1949 hierzulande sehr stabil.

OTS: Schwäbische Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/pm/102275 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2

Pressekontakt: Schwäbische Zeitung Redaktion Telefon: 0751/2955 1500 redaktion@schwaebische-zeitung.de

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!