03.05.2013 21:29:58
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Schwäbische Zeitung: Leitartikel - Die Politik muss sich hinterfragen
Heißt man nun Christian Ude und ist Wahlkämpfer für die chronisch gebeutelte Bayern-SPD, wittert man Morgenluft, ruft "Skandal" und fordert reihenweise Rücktritte. Heißt man nun Barbara Stamm und gehört zu den auf die absolute Mehrheit hoffenden Christsozialen, gibt man die brutalstmögliche Aufklärerin, veröffentlicht eine Liste mit 79 Namen und erklärt darüber hinaus, dass sich alle Betroffenen an geltendes Recht gehalten hätten. Die heftigen Reaktionen aus beiden Lagern zeigen: SPD und CSU haben die Job-Affäre vor der Landtagswahl im Herbst als ein Thema identifiziert, das den Wahlkampf beeinflussen könnte. Das ist richtig erkannt - und greift doch zu kurz.
Unabhängig von parteipolitischen Scharmützeln, unabhängig von spitzfindigen Grenzziehungen zwischen Legalität und Legitimität müssen sich Politiker in Bayern und anderswo Grundsätzlicheres fragen: Wie weit haben sie sich von jenen Menschen entfernt, die sie doch in den Parlamenten repräsentieren sollen? Weshalb verlieren offenbar immer mehr von ihnen das Gefühl dafür, was die Bürger dieses Landes für anständig und angemessen und honorig halten? Auch von den Antworten auf diese Fragen hängt es ab, ob wir uns im andauernden Kampf gegen die Politikverdrossenheit noch etwas von Parteien und Parlamentariern erhoffen dürfen.
Originaltext: Schwäbische Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/102275 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_102275.rss2
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