19.06.2013 22:47:58
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Schwäbische Zeitung: Leitartikel - Der US-Präsident war endlich da
Die Faszination für den Redner Obama, der große Worte sagt, ohne dabei im Pathos zu ertrinken, ist vorüber. Seine kreativen Redenschreiber aus dem ersten Wahlkampf 2008 haben Obama verlassen und andere Stellen angenommen. So ist denn die wichtigste Ankündigung, man werde nun endlich mit den Russen über eine Verringerung des Atomwaffenarsenals reden, nicht mehr als eine Verlegenheitsgeste. Offenbar hatte der US-Präsident nichts anderes anzubieten, außer der Reduzierung der Nuklearwaffen um ein Drittel. Darüber gibt es seit Jahren Gespräche mit den Russen, auch die Deutschen versuchen sich an dem Thema.
Angela Merkel wiederum muss froh sein, dass er überhaupt nach Berlin gereist ist. Vor fünf Jahren ließ sie Obama als Präsidentschaftskandidat nicht ans Brandenburger Tor, sondern er durfte nur an der Siegessäule sprechen. Heute freut sie sich, dass der Amerikaner gerade noch rechtzeitig vor den Bundestagswahlen kommt. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika sind sachlicher, pragmatischer als früher. Es dauerte immerhin fünf Jahre, bis der US-Präsident zu einem ersten offiziellen Besuch beim wichtigsten westlichen Alliierten der Amerikaner eintraf. In Birma war er vorher. In Brasilien auch.
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