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16.05.2014 21:39:58

Schwäbische Zeitung: Kommentar zur Fußball-WM - Blatters billige Taktik

Ravensburg (ots) - Es wirkt wie späte Einsicht, wenn Fifa-Präsident Joseph Blatter erklärt, die Vergabe der Fußball-WM 2022 nach Katar sei ein Fehler gewesen. Doch das ist es nicht, sondern vielmehr ein Zeichen gewaltiger Chuzpe.

Seit 2010, als Blatter die Entscheidung präsentiert hatte, hagelte es Kritik an der Vergabe - nicht nur von Fans, sondern auch von Menschenrechtlern. Das Kind ist nun, dreieinhalb Jahre nach der Entscheidung, allerdings schon längst in den Brunnen gefallen. Jetzt großmütig einen Fehler einzugestehen, ist nichts weiter als eine billige Taktik Blatters, um sich von einer WM-Vergabe zu distanzieren, die für ihn, als es darum ging, noch kein Problem darstellte - und um sich nach der Kritik im Zuge der Katar-Vergabe für die Wahlen zum Fifa-Präsidenten in Stellung zu bringen.

Dass er dabei den Vorwurf der Vetternwirtschaft gegen Frankreich und Deutschland erhebt, die in dem Emirat wirtschaftliche Interessen hätten, passt zu Blatters Argumentation. Allerdings verwundert es schon, dass der Chef einer Organisation, deren Name immer wieder im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen fällt, derartige Argumente bemüht.

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