29.02.2016 22:42:39
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Schwäbische Zeitung: EU braucht neuen Krisenmodus - Leitartikel zur EU
Als sich der Flüchtlingszustrom noch auf Griechenland, Italien und Spanien konzentrierte, haben ihre Klagen in Brüssel keinen hinter dem Ofen hervorgelockt. Das Elend in Lampedusa oder in Athen war von den europäischen Kernländern zu weit entfernt. Erst jetzt, da die Flüchtlingskrise zu einer gesamteuropäischen geworden ist, wird mit Druck und Drohungen von Griechenland verlangt, die EU-Außengrenze zur Türkei besser zu schützen. Doch diejenigen, die sich damit aufplustern, sollten auch ehrlich sagen, was dann zu erwarten ist: dass die Flüchtlinge auf gefährlichere Routen ausweichen werden. Dabei sind bereits die Bilder von der griechisch-mazedonischen Grenze nicht mehr mit den Werten der EU zu vereinen. Griechenland braucht schnell Hilfe - etwas anderes zu behaupten, ist Augenwischerei.
Es ist müßig, es zu wiederholen: Aber wenn Europa nicht an der Flüchtlingskrise zerbrechen will, sollte es einen anderen Krisenmodus finden. Wenn sich Länder partout der Solidarität verweigern, muss ihnen klargemacht werden, was die Kehrseite der Medaille ist - es hängen genügend Haushalte am Tropf der EU. Und auch das gehört dazu: endlich einzugestehen, dass die sogenannte Dublin-Verordnung, die die Länder an den Rändern der EU über Gebühr belastet, nicht praxistauglich ist.
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