Operative Marge sinkt |
19.10.2017 18:08:00
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SAP-Aktie unter Druck: SAP hebt trotz verhaltener Bilanz den Ausblick an
Die operative Marge ging im Quartal um 120 Basispunkte auf 29,3 (30,5) Prozent zurück, nach minus 170 Basispunkten im zweiten Quartal. Analysten hatten dagegen 29,8 Prozent erwartet. Die Jahresprognosen hat SAP erneut angehoben. CEO Bill McDermott begründete dies mit der starken Nachfrage nach S4/Hana. Zugleich geht er im Cloudgeschäft von einem Schub im vierten Quartal aus.
Beim Betriebsergebnis wurde das untere Ende der Spanne hochgenommen, auf 6,85 bis 7,0 (bislang 6,8 bis 7,0) Milliarden Euro. Die Erlöse aus Cloud & Software sollen jetzt um 7,0 bis 8,5 (bisher 6,5 bis 8,5) Prozent steigen, der Umsatz insgesamt auf 23,4 bis 23,8 (bislang 23,3 bis 23,7) Milliarden Euro. Die Erlöse aus dem Cloudgeschäft sollen unverändert 3,8 bis 4,0 Milliarden Euro erreichen.
Der Umsatz legte im Quartal um 4 Prozent auf 5,590 Milliarden Euro zu, währungsbereinigt um 8 Prozent, der Betriebsgewinn blieb dagegen mit 1,637 Milliarden Euro minimal hinter dem Vorjahreswert zurück. Analysten hatten 5,704 Milliarden Euro Umsatz und einem operativen Gewinn von 1,684 Milliarden Euro erwartet.
Der Zuwachs im Cloudgeschäft fiel trotz eines Zuwachses von 22 (währungsbereinigt 27) Prozent auf 938 Millionen Euro etwas verhaltener aus als erwartet, nachdem er im Zeitraum April bis Juni erstmals seit Jahren unterhalb von 30 Prozent gelegen hatte. Die sogenannten New Cloud Bookings erhöhten sich im Jahresvergleich auf 302 (265) Millionen Euro, im zweiten Quartal hatten sie um 33 Prozent auf 340 Millionen Euro angezogen.
Beim im Juli angekündigten Aktienrückkauf über bis zu 500 Millionen Euro bis Jahresende hat SAP bereits mehr als die Hälfte erreicht. Im dritten Quartal wurden dafür 288 Millionen Euro ausgegeben.
SAP stellt bei den Zahlen die Nicht-IFRS-Werte heraus, ein in der Softwarebranche übliches Verfahren. Dabei bleiben - anders als nach dem internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS - Aufwendungen aus Akquisitionen ebenso unberücksichtigt wie Kosten für Aktienkomponenten bei der Managervergütung, Rechtsstreitigkeiten und Restrukturierungsmaßnahmen.
Der Anteil planbarer Umsätze, den SAP sukzessive steigern will, legte im dritten Quartal mit 65 (64) Prozent leicht zu. Er lag im Gesamtjahr 2016 bei 61 Prozent und soll bis 2020 auf 70 bis 75 Prozent gehoben werden.
Im Xetra-Handel fiel die SAP-Aktie in der Spitze um 2,88 Prozent auf 92,27 Euro und blieb weiter schwach. Aus dem Handel ging die Aktie mit Abschlägen von 0,62 Prozent bei 95,60 Euro. "Die Ergebnisse liegen unter den Erwartungen, vor allem die etwas enttäuschende Marge sollte den Kurs belasten", schrieb ein Händler in einer ersten Einschätzung.
Von Hans-Joachim Koch
FRANKFURT (Dow Jones)
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