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Rekordsommer 02.11.2015 09:54:00

Ryanair wird nach Sommergeschäft erneut optimistischer

Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März soll der Überschuss mit etwa 1,225 Milliarden Euro das obere Ende der im September angehobenen Spanne erreichen. Hinzu kommt ein Sondergewinn aus der Trennung von der irischen Fluglinie Aer Lingus. Der Billigflieger steuert so auf den ersten Milliardengewinn seiner Geschichte zu und will langfristig noch stärker wachsen als bislang geplant.

Am Finanzmarkt ging es für die Aktie am Morgen dennoch abwärts. Zum Handelsstart sackte der Kurs um 1,19 Prozent ab.

"Wir hatten einen Rekordsommer", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary. Wie selten hätten das starke britische Pfund, schlechtes Wetter In Nordeuropa, ein unverändertes Flugangebot in der Branche und der günstige Treibstoff Ryanair in die Hände gespielt.

Im wichtigen Sommerquartal bis Ende September verdiente Ryanair unter dem Strich 843 Millionen Euro und damit 41 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Unternehmen schnitt etwas besser ab als von Analysten erwartet. Hinzu kam der Gewinn aus dem Verkauf der Aer-Lingus-Beteiligung an die British-Airways-Mutter IAG. Dadurch lag der tatsächliche Quartalsüberschuss sogar bei 1,16 Milliarden Euro.

Dank des reißenden Ticketabsatzes erwartet O'Leary im gesamten Geschäftsjahr nun 105 Millionen Fluggäste, eine Million mehr als im September vorausgesagt. Um das Wachstum voranzutreiben, baut der Manager die Flotte weiter aus. In diesem Winter erwartet O'Leary 28 neue Mittelstreckenjets vom Typ Boeing 737. Die Flotte soll dadurch bis Ende März auf 340 Maschinen wachsen. Zudem haben die Iren bereits weitere 330 Jets bestellt.

Für das Jahr 2024 peilt O'Leary jetzt eine Flotte von 546 Flugzeuge und 180 Millionen Passagiere an. Das sind 20 Millionen mehr Fluggäste als zuletzt gedacht. Zum Vergleich: Die Lufthansa kam zusammen mit ihren Töchtern Germanwings, Swiss und Austrian Airlines im vergangenen Jahr auf rund 106 Millionen Fluggäste und wächst deutlich langsamer als Ryanair.

Die Iren profitieren im Konkurrenzkampf von deutlich niedrigeren Betriebskosten und Gehältern als bei klassischen Fluglinien. Die Lufthansa versucht die Konditionen bei ihrer neuen Billigmarke Eurowings in diese Richtung zu drücken, um im Wettbewerb bestehen zu können. An der Börse ist Ryanair mit 17,3 Milliarden Euro fast dreimal so viel wert wie die Lufthansa.

Während Europas größte Fluggesellschaft in ihrer Kernsparte Lufthansa mit Piloten und Flugbegleitern etwa über Einschnitte bei den Betriebsrenten streitet, sind viele Ryanair-Piloten nicht einmal bei der irischen Airline angestellt. Etwa jeder dritte werde über Personaldienstleister beschäftigt, hatte ein Sprecher im Mai gesagt./stw/jha/fbr

DUBLIN (dpa-AFX)

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