03.06.2013 16:38:32
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ROUNDUP: Verdi erhöht Druck auf Karstadt - Beschäftigte streiken für Tarif
Für Dienstag wurde Investor Nicolas Berggruen in der Essener Konzernzentrale zu einem "normalen Treffen" erwartet, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Der Milliardär hatte den Warenhauskonzern 2010 aus der Insolvenz übernommen.
"Es wird mit Streiks in den nächsten Tagen weitergehen", sagte ein Verdi-Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Der vollzogene Rückzug aus den Flächentarifverträgen sei der falsche Weg für den Warenhauskonzern, der sich sowohl auf das Vertrauen als auch auf die Motivation der Beschäftigten negativ auswirke. Gehaltserhöhungen, die Verdi in den aktuellen Tarifrunden für den Einzelhandel aushandeln will, würden bei Karstadt dann nicht mehr ausgezahlt.
"Der Tarifausstieg ist ein Affront gegen alle Karstadt-Beschäftigten", sagte der Hamburger Verdi-Bereichsleiter. Sie seien es, die in den vergangenen Jahren rund 650 Millionen Euro in das Unternehmen investiert hätten. Die Arbeitnehmervertretung hatte rund 2000 Beschäftigte zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Am Dienstag sind in der Innenstadt eine Kundgebung und anschließend eine Menschenkette geplant.
Das Unternehmen hatte im Mai einen Ausstieg aus der Tarifbindung für zwei Jahre für die insgesamt rund 20 000 Mitarbeiter angekündigt. Dadurch werden nach Informationen aus Unternehmenskreisen geschätzte 36 Millionen Euro eingespart. "Und nun sind es wieder die Beschäftigten, die nach Jahren des Verzichts jetzt nach dem Ende des Sanierungstarifvertrages wieder mit Einkommensverzicht gestraft werden sollen", kritisierte Peukes. Auch Tarifverträge auf regionaler Ebene lehnt das Unternehmen bislang ab./akp/DP/rum
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