ROUNDUP: Tarifverhandlungen im Einzelhandel ohne Ergebnis vertagt

    STERNBERG (dpa-AFX) - Arbeitgeber und Gewerkschafter ringen weiter um einen neuen Tarifvertrag für die rund 30.000 Beschäftigten im Einzelhandel Mecklenburg-Vorpommerns. Nach nur wenigen Stunden beendeten die Tarifparteien am Donnerstag in Sternberg ihre Gespräche und vertagten die Verhandlungen auf einen späteren Zeitpunkt. "Auch wenn es noch keine konkreten Ergebnisse gab, bewerten wir positiv, dass es wieder einen Gesprächsfaden gibt. Für einen Abschluss noch vor Weihnachten müssen wir uns allerdings auf beiden Seiten noch mächtig anstrengen", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Nord, Dierk Böckenholt, am späten Nachmittag.

    Die Gewerkschaft Verdi fordert bislang 6,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber ein Plus von 140 Euro im Monat. Kein Tarifentgelt soll dann mehr unter 8,50 Euro je Stunde liegen. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 2,5 Prozent mehr Lohn in diesem und weitere 1,5 Prozent im nächsten Jahr angeboten.

    Dem Vernehmen nach gab es zwar erste Annäherungen der Positionen. Laut Verdi sind zentrale Fragen aber noch ungeklärt. Insbesondere bei der Eingruppierung neuer Kassiererinnen will die Gewerkschaft den Plänen der Unternehmer nicht folgen. Wegen technischer Erleichterungen an den Kassen sollen diese von Januar 2014 an geringer eingestuft werden. Laut Böckenholt ist die Arbeit seit Einführung der Scanner-Kassen deutlich einfacher geworden.

    Die schon im Sommer begonnenen Tarifverhandlungen waren immer wieder von Warnstreiks begleitet worden. Zuletzt legten am Mittwoch mehr als 200 Beschäftigte in acht Einkaufsmärkten des Landes die Arbeit nieder. Der nächsten Verhandlungsrunde soll laut Böckenholt ein Sondierungsgespräch in kleinem Kreis vorausgehen./ili/DP/he