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11.12.2016 18:29:41

ROUNDUP: Tarifkompromiss für Bahn gesucht - Verhandlungen fortgesetzt

BERLIN (dpa-AFX) - In der Tarifrunde bei der Deutschen Bahn haben sich das Unternehmen und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Sonntag weiter um einen Kompromiss bemüht. Bei den Verhandlungen in Berlin ging es zunächst um ein Wahlmodell für die rund 150 000 Beschäftigten, bei dem sich die Arbeitnehmer selbst zwischen mehr Geld und mehr Freizeit entscheiden können. Wegen der Fülle ungeklärter Fragen hielten es beide Seiten am Abend für möglich, dass bis Montag weiterverhandelt wird. Die EVG hatte Warnstreiks angekündigt, wenn in dieser Runde kein Tarifabschluss zustande kommt.

Die Bahn legte zum Auftakt am Sonntag ein neues Angebot vor. Darin erklärt sie sich nach Angaben aus Verhandlungskreisen bereit, in dem Wahlmodell die Freizeit auch in Form von sechs Urlaubstagen zu gewähren. Darauf hatte die EVG bestanden. Umstritten war aber noch, wie dies in der Praxis umgesetzt wird. Die Bahn hatte für das Wahlmodell bereits zuvor ein Volumen akzeptiert, das 2,5 Prozent Einkommenserhöhung entspricht.

EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba sagte vor Wiederaufnahme der Gespräche, das Wahlmodell sei "eine der Kernfragen". "Wir glauben, dass wir das Wahlmodell zunächst verbindlich vereinbaren müssen, um dann über die nächsten Punkte zu verhandeln."

Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sagte, nach seinem Verständnis sei man sich über das Wahlmodell "im Kern einig". "Wir reden jetzt eher über die technische Umsetzung: Wie bringen wir das Ganze in Tariftexte und Tabellen, so dass es für alle Beteiligten nachvollziehbar ist und einfach ist." Zu den Aussichten für einen Tarifabschluss meinte Weber am Sonntagabend: "Der Fahrplan ist auf morgen gerichtet."

Die Tarifrunde war am Freitag für zwei Tage unterbrochen worden. Noch keine Verständigung gibt es über die künftige Höhe der Einkommen. Alles im allem haben die Forderungen der Gewerkschaft ein Volumen von umgerechnet 7,0 Prozent mehr Einkommen. Das Bahn-Angebot summiert sich auf 4,2 Prozent. Es bezieht sich auf eine Vertragslaufzeit von 27 Monaten bis Ende 2018. Die EVG strebt einen kürzeren Tarifvertrag an./brd/DP/men

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