18.01.2014 16:37:34

ROUNDUP/'SZ': Bahn will sich mit Zugherstellern um S-Bahn-Netz bewerben

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Bahn will bei ihrer Bewerbung um ein ausgeschriebenes Teilnetz der Berliner S-Bahn laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" neue Wege gehen und sich erstmals mit zwei Zugherstellern verbünden: mit Siemens und Stadler. Der Aufsichtsrat müsse den Plänen des Vorstands allerdings erst noch zustimmen, schreibt das Blatt (Samstag) unter Berufung auf Unterlagen für die nächste Aufsichtsratssitzung des Konzerns Ende Januar. Bislang hatte sich die Deutsche Bahn immer als Einzelunternehmen um regionale Verkehrsverträge beworben.

    Die Bahn wollte den Bericht nicht kommentieren. Der Konzern äußere sich grundsätzlich nicht zu laufenden Ausschreibungsverfahren, sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa. Siemens und Stadler hatten schon vor Monaten Interesse an Partnerschaften mit potenziellen S-Bahn-Betreibern in Berlin geäußert. Auch der Fahrzeughersteller Bombardier (Bombardie b) war auf Partnersuche.

    Das größte deutsche S-Bahnnetz in Berlin wird derzeit von einer Tochter der Deutschen Bahn betrieben. Ein Teil des Netzes - der S-Bahn-Ring mit Zubringerstrecken im Südosten - wird von Ende 2017 an für 15 Jahre neu vergeben. Die Entscheidung in dem Wettbewerbsverfahren, welches Bahnunternehmen den Zuschlag erhält, soll Ende 2014 fallen. Bekannt ist inzwischen, dass sich neben dem bundeseigenen Bahnkonzern auch die Pariser Nahverkehrsgesellschaft RATP bewirbt. In den Medien wurden unter anderen auch die Namen von Unternehmen aus Großbritannien und Hongkong genannt.

    Der Sieger in dem Wettbewerb muss neue S-Bahn-Züge bauen lassen und bezahlen. Benötigt werden fast 200 Viertelzüge aus jeweils zwei Wagen, die nach Schätzungen des Berliner Senats gut 600 Millionen Euro kosten dürften.

    Laut "Süddeutscher Zeitung" sehen die Bahnpläne vor, mit Siemens und Stadler ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen. Das Unternehmen könnte aus einer Hand sowohl den S-Bahn-Betrieb anbieten als auch die Lieferung neuer Züge und deren Instandhaltung, schreibt das Blatt weiter./hro/DP/stk

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