12.11.2009 14:57:13

ROUNDUP: Neue Hunsrückbahn soll Ende 2014 starten

    MAINZ (dpa-AFX) - Der Flughafen Hahn im Hunsrück soll von Ende 2014 an erstmals mit der Bahn zu erreichen sein. Dann könne aller Voraussicht nach die derzeit stillgelegte Hunsrückbahn wieder in Betrieb genommen werden, sagte der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) am Donnerstag in Mainz. Sie soll den Flughafen und den gesamten Hunsrück über eine 63 Kilometer lange Strecke mit dem bundesweiten Schienennetz verbinden. Das Projekt, dessen Start bereits mehrfach verschoben wurde, ist laut Hering die bundesweit "größte Reaktivierung einer Bahnstrecke nach dem Zweiten Weltkrieg". Mit den Bauarbeiten könne voraussichtlich bereits 2011 begonnen werden.

    Die Pläne sehen unter anderem vor, dass die 1984 für den Fahrgastverkehr stillgelegte Trasse völlig erneuert wird. Danach soll die Fahrzeit zwischen Hahn und Mainz etwa 90 Minuten, zwischen Hahn und Frankfurt etwa 130 Minuten betragen. Vorgesehen ist bis auf Ausnahmen eine stündliche Verbindung. Die Kosten liegen mit 104 Millionen Euro um fast 20 Millionen Euro über dem 2007 veranschlagten Betrag und sollen vor allem mit Geld des Bundes beglichen werden. Das Land muss sich vermutlich nicht an den Baukosten für die Strecke beteiligen. 2007 war dafür noch ein Anteil von fünf Millionen Euro vorgesehen.

    Von dem Bahn-Projekt erhoffe er sich Impulse für die Region und den Flughafen, betonte Hering. "Ein Flughafen kann sich über eine gewisse Größenordnung hinaus nur entwickeln, wenn eine Bahnanbindung da ist." Ein gewisses Passagierklientel erwarte, dass es auch mit der Bahn anreisen könne. Er rechne damit, dass sich wegen der Bahn neue Airlines am Hahn ansiedelten. Aber auch für die Bevölkerung in der Region bedeute die Bahn einen Zuwachs an Lebensqualität. Damit würden "große Teile des Hunsrücks" an den Schienenpersonennahverkehr angebunden. Nach Schätzungen von Experten wird die Bahn über das Jahr hinweg im Schnitt pro Tag etwa zweieinhalbtausend Menschen befördern.

    Ältere Zeitpläne für die Wiederinbetriebnahme seien unrealistisch gewesen, betonte der Minister. Die nun präsentierten Daten könne man zwar guten Gewissens nennen, eine "hundertprozentige Garantie" gebe es aber auch dabei nicht. "Es kann den ein oder anderen Bürger geben, der gegen das Planfeststellungsverfahren Rechtsmittel einlegt." Das Projekt sei allerdings schon umfassend kommuniziert worden.

    Die Mehrkosten gehen nach Herings Darstellung unter anderem auf die üblichen Preissteigerungen zurück, zum anderen sind zusätzliche Arbeiten wie Lärmschutzmaßnahmen für Guldental und Simmern eingeplant worden. Wie der Leiter Regionalnetze der DB Netz AG, Klaus Müller, sagte, ist auch ein zweigleisiger Ausbau in Simmern und Guldental und eine Lärmreduzierung mittels Stahlschwellen in Y-Form vorgesehen./jr/DP/wiz

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