05.11.2009 12:57:15
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ROUNDUP: Merckle-Gruppe kann bei Ratiopharm auf hohen Preis hoffen
VEM, der zur Merckle-Gruppe gehörende Vermögensverwalter, rechnet wegen der hohen Zahl von Interessenten frühestens im ersten Quartal 2010 mit einem Verkaufsabschluss. Ratiopharm gehört zur hoch verschuldeten Firmengruppe von Ludwig Merckle und soll auf Geheiß der Gläubigerbanken verkauft werden, um mit dem Erlös Verbindlichkeiten tilgen zu können. Die Merckle-Gruppe verspekulierte sich Ende des vergangenen Jahres mit Wetten auf VW-Aktien. Zusätzlich löste die Finanzkrise eine finanzielle Schieflage aus. Die Banken wollten Firmenchef Adolf Merckle nur noch einen Kredit gewähren, wenn er sich von einigen Firmenteilen - darunter Ratiopharm - trenne. Merckle unterzeichnete im Januar das Abkommen mit den Banken und beging dann Selbstmord. In Branchenkreisen wird über 12 bis 15 Bieter spekuliert. Einige der indikativen Angebote liegen nach Aussagen aus Finanzkreisen bei 2,5 Milliarden Euro.
RATIOPHARM-CHEF LOCKT MIT AMBITIONIERTEN WACHSTUMSPLÄNEN
In den ersten neun Monaten erzielte die Nummer zwei in Deutschland einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 190 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechnet Ratiopharm-Chef Oliver Windholz mit Umsätzen von 1,6 Milliarden Euro. 2008 wies Ratiopharm - ohne den separat zum Verkauf stehenden Schweizer Generikahersteller Mepha - einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro aus. Windholz lockte potenzielle Käufer zuletzt mit ambitionierten Wachstumsplänen: "Wir erwarten bis 2014 einen jährlichen Umsatzanstieg von durchschnittlich acht Prozent auf 2,4 Milliarden Euro." Im gleichen Zeitraum solle der operative Gewinn auf 530 Millionen Euro klettern, was einem durchschnittlichen Anstieg von 20 Prozent pro Jahr entspreche.
Als Interessenten für das Ulmer Unternehmen gelten in Finanzkreisen Pharmakonzerne wie Sanofi-Aventis, Pfizer PFE.NYS> (Pfizer), GlaxoSmithKline (GlaxoSmithKline) (GSK) und Daiichi Sankyo sowie die Generikahersteller Mylan (Mylan Laboratories) und Watson. Sanofi-Aventis stritt Ende Juli jedoch ein Interesse an Ratiopharm ab. Auch die Kapitalgesellschaften EQT, Apax und Warburg Pincus werden gehandelt. Ein Interesse für Geschäftsteile in bestimmten Regionen wird auch dem weltgrößten Generikahersteller Teva Pharmaceuticals (Teva Pharmaceuticals Industries) nachgesagt. Als Interessent für die kanadische Ratiopharm-Tochter gilt die Novartis-Tochter Sandoz. Analysten taxieren den Wert des zweitgrößten Generikaanbieters in Deutschland und Stada-Konkurrenten (STADA Arzneimittel) auf zwei bis drei Milliarden Euro.
LUDWIG MERCKLE KOMMT MIT ENTSCHULDUNG VORAN
Ludwig Merckle kam zuletzt bei der Entschuldung seiner Unternehmensgruppe schneller voran, als es viele Experten für möglich gehalten haben. Die Finanzverbindlichkeiten bewegen sich nach Aussagen aus Kreisen mittlerweile bei deutlich weniger als 3 Milliarden Euro. Zum Höhepunkt der Finanzschwierigkeiten der Merckle-Dachgesellschaften VEM und Spohn Cement lagen die Verbindlichkeiten bei rund 5 Milliarden Euro. Vor allem mit der Verringerung seiner Beteiligung am hochverschuldeten Baustoffhersteller HeidelCement von knapp 80 Prozent auf rund 25 Prozent verschaffte sich Merckle großen finanziellen Spielraum bei der weiteren Entschuldung./ep/stb/wiz
--- Von Elke Pfeifer, dpa-AFX ---
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