26.02.2010 11:30:13
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ROUNDUP/Kreise: Teva präsentiert Übernahmekonzept für Ratiopharm
"Teva-Chef Shlomo Yanai wie auch Europa-Chef Gerard van Odijk waren von der Qualität der Produktionsstätten von Ratiopharm beeindruckt", hieß es von einem weiteren Insider. An dem Treffen nahmen 40 bis 50 Führungskräfte von Ratiopharm sowie Betriebsratsvertreter teil. Alle Bieter hätten Standortgarantien abgegeben. Das Konzept von Teva sehe auch die Aufrechterhaltung der Marke vor.
TEVA VERWEIST AUF ERFAHRUNG MIT GROßEN ZUKÄUFEN
Teva habe auf die langjährige Erfahrung mit Großübernahmen überwiesen. Alles in allem hat der Konzern seit 2003 mehr als fünf Milliarden Dollar Umsatz zugekauft und dafür über 18 Milliarden Dollar ausgegeben. Trotzdem hält sich die Nettoverschuldung mit 3,3 Milliarden Dollar in Grenzen. 2009 ist Teva auch dank der Übernahme des US-Unternehmens Barr Pharmaceuticals in eine neue Größenordnung gewachsen. Mit einem Umsatz von 13,9 Milliarden Dollar ist der Konzern erstmals unter die 15 größten Arzneimittelhersteller weltweit vorgerückt. Für 2010 werden ein Umsatz von 16 Milliarden Dollar und ein Gewinnanstieg um ein Drittel in Aussicht gestellt.
TEVA WILL IN EUROPA AUF PLATZ 1
Mit der Übernahme von Ratiopharm würde Teva in Europa die Nummer eins und könnte in wichtigen Märkten wie Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien Marktanteile hinzugewinnen: "Ratiopharm soll die Drehscheibe unseres Europageschäfts werden", hieß es in der Präsentation des Managements. Ratiopharm sei neben der starken Stellung in Europa und Deutschland auch gut in Kanada vertreten. Teva hat vor allem in Europa ehrgeizige Wachstumspläne und ist in Deutschland bisher nur mit einem Marktanteil von deutlich unter 5 Prozent vertreten. Bis 2015 soll sich der weltweite Umsatz auf 31,2 Milliarden Dollar verdoppeln, in Europa auf 9,2 Milliarden fast verdreifachen. In den nächsten fünf Jahren verlieren Medikamente mit einem Volumen von 150 Milliarden Dollar ihren Patentschutz - eine potenzielle Goldgrube für Unternehmen wie Teva.
Der älteste Sohn des Anfang 2009 verstorbenen Adolf Merckle, Ludwig Merckle, muss Ratiopharm verkaufen, um Bankschulden zu tilgen. Ratiopharm erzielte 2009 einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro und einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von 300 Millionen Euro. Ein Kaufpreis von 3 Milliarden Euro wäre damit das 1,9-fache des Umsatzes und etwas weniger als der Aufschlag, der in der Vergangenheit bezahlt wurde. Gründe dafür liegen vor allem im starken Preis- und Margendruck des Generikageschäfts in Deutschland, dem wichtigsten Markt für Ratiopharm. Die Rabatt-Ausschreibungen deutscher Krankenkassen schmälerten den Gewinn der Generikafirmen.
ANGEBOTE BEI 3,0 MILLIARDEN EURO
Die Angebote lägen bei 3,0 Milliarden Euro. Ratiopharm will den Verkauf im ersten Quartal abschließen. In den nächsten Tagen würden noch Actavis und Pfizer ihre Pläne vorstellen. Der Auftritt der Isländer lenkt den Blick auf die Deutsche Bank, die der größte Gläubiger des mit mehr als vier Milliarden Euro verschuldeten Unternehmens ist. Mit dem Kauf von Ratiopharm versuche die Deutsche Bank, den Wert von Actavis in die Höhe zu treiben, hieß es von mehreren Quellen, nachdem ein Verkauf von Actavis gescheitert war. Die Bank hatte Actavis vier Milliarden Euro geliehen, als die Firma 2007 vom Milliardär Björgolfur Thor Björgolfsson übernommen wurde./ep/fn/tw
-- Von Elke Pfeifer, dpa-AFX --
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