27.03.2015 10:15:44
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ROUNDUP: Hapag-Lloyd hofft nach hohem Verlust auf schwarze Zahlen
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Container-Reederei Hapag-Lloyd ist wegen eines grassierenden Preiskampfes und der Fusion mit der chilenischen Reederei CSAV 2014 tief in die roten Zahlen gefahren. Unter dem Strich stand ein Verlust von 604 Millionen Euro - gut sechsmal so viel wie ein Jahr zuvor und faktisch das zweithöchste Minus der Unternehmensgeschichte. Auch im laufenden Geschäft legte Hapag-Lloyd trotz gestiegener Einnahmen und billigeren Treibstoffs Geld drauf. Für 2015 stellte Vorstandschef Rolf Habben Jansen allerdings wieder ein "deutlich positives operatives Ergebnis" in Aussicht.
2014 ließen die Kosten der CSAV-Übernahme und die Zusammenführung der beiden Unternehmen das Ergebnis in den Keller sacken. Hinzu kamen Abschreibungen auf alte Schiffe. Zwar stieg der Umsatz um knapp vier Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Doch Hapag-Lloyd musste die Transportmenge dazu um 7,5 Prozent auf 5,9 Millionen Standardcontainer steigern.
Vom billigen Öl profitierte das Unternehmen eher wenig. Die gesunkenen Treibstoffpreise schlügen sich erst mit mehrmonatiger Verzögerung nieder, hieß es. Nach einem bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) in Höhe von 67 Millionen Euro ein Jahr zuvor fiel nun ein Verlust von 112 Millionen Euro an. Der Nettoverlust von 604 Millionen Euro ist zudem der zweithöchste der Geschichte. Nur im Krisenjahr 2009, in dem der Reisekonzern Tui die Mehrheit der Hapag-Anteile verkauft hatte, fiel nach nicht testierten Zahlen mit 678 Millionen Euro ein höheres Minus an, wie ein Sprecher sagte.
Hapag-Lloyd ist nach der Fusion mit der Containersparte der chilenischen Reederei CSAV im Dezember mit rund 200 Schiffen und zu erwartenden neun Milliarden Euro Umsatz die weltweit viertgrößte Container-Linienreederei der Welt. Durch die Fusion will Hapag-Lloyd jährlich rund 300 Millionen Dollar einsparen. Habben Jansen plant zudem ein weiteres Sparprogramm über einen dreistelligen Millionenbetrag. Die Zusammenführung mit den Geschäften von CSAV soll bis Juni vollzogen sein.
Die Eigentümer der Reederei hatten sich bei der Fusion darauf verständigt, das Unternehmen nach Möglichkeit noch in diesem Jahr an die Börse zu bringen. Ob dies tatsächlich gelingt, hatte der Vorstandschef jedoch schon im Januar in Frage gestellt. Sowohl bei der Geschäftsentwicklung als auch an den Aktienmärkten will er den richtigen Zeitpunkt erwischen.
Vor allem der weltgrößte Reisekonzern TUI der gegenwärtig noch 13,9 Prozent der Hapag-Lloyd-Anteile hält, will schon seit langem bei der Reederei aussteigen. Dagegen haben CSAV, der Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne und die Stadt Hamburg ihre Anteile gebündelt. Sie halten zusammen 78 Prozent der Aktien und stimmen bei wichtigen Entscheidungen gemeinsam ab./stw/egi/mmb/stb
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