15.06.2013 13:34:39
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ROUNDUP: Google testet Internetzugang aus Ballons in Neuseeland
Die Internet-Daten werden per Funk über Bodenstationen von und zu den Ballons übertragen. Die Ballons können untereinander kommunizieren und bilden ein Netzwerk in der Luft. Das "Projekt Loon" ist in der Einheit Google X entworfen worden. Sie hat den Auftrag, nach radikal neuen Technologie-Lösungen zu suchen, "um die wirklich großen Probleme der Welt zu lösen". Diese Abteilung ist direkt Google-Mitbegründer Sergey Brin unterstellt. Dort wurde auch die Datenbrille Google Glass entwickelt.
"Wir halten einen Ring von tausend Ballons und mehr für möglich, die, von stratosphärischen Winden vorwärts getrieben, den Erdball umrunden und den Menschen auf der Erde eine Verbindung zum Internet ermöglichen", sagte Projektleiter Cassidy der dpa in einem Telefoninterview. "Wir befinden uns aber noch in einer sehr frühen Phase."
Das Internet sei eine der Technologien, die das Leben der Menschen mit am stärksten verändert hätten. "Für zwei Drittel aller Menschen jedoch ist ein schneller, bezahlbarer Internetanschluss noch immer nicht verfügbar." Der Internet-Verbindung stünden zunächst etliche landschaftliche Probleme entgegen: Dschungel, Inselgruppen, Gebirge. Der Zugang sei auch zu teuer. "In den meisten Ländern der Südhalbkugel muss man für einen Internetanschluss im Moment mehr als ein Monatseinkommen bezahlen." Der ballongestützte Internetzugang könne diese Probleme lösen. "Nun benötigen wir vor allem Partner am Boden, um die Vision einer besseren Internet-Versorgung in dieses Regionen möglich zu machen."
Die Erfahrungen des Pilotversuchs in Neuseeland sollen verwendet werden, um die Technologie zu verfeinern und die nächste Phase für das Projekt voranzutreiben. Über das "Projekt Loon" erhalten die Anwender derzeit eine Internet-Verbindung mit der Bandbreite einer UMTS-Mobilfunkverbindung.
Das Google-Projekt erinnert vom Konzept her an das weltumspannende Satellitenkommunikationssystem Iridium aus 66 aktiven Satelliten auf sechs Umlaufbahnen, die allerdings viel weiter von der Erdoberfläche entfernt unterwegs sind. Sie umkreisen die Erde in einer Höhe von etwa 780 Kilometern innerhalb von rund 100 Minuten. Wegen der deutlich kürzeren Distanz sei der technische und finanzielle Aufwand der Ballon-Lösung deutlich geringer als bei einem Satelliten-Netzwerk, sagte Cassidy. Damit könne das Projekt auch schneller umgesetzt werden./chd/so/DP/zb
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