23.07.2008 15:39:00
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ROUNDUP: Gazprom-Tochter rechnet erst 2012 mit Erdgas - Nord Stream: 2011
Man habe dazu Investitionsentscheidungen getroffen und Verträge mit Lieferanten unterzeichnet, teilte Nord Stream mit. So werde die grenzüberschreitende Untersuchung zur Umweltverträglichkeit Ende 2008 abgeschlossen. Die Genehmigungsprozesse für den Bau der Pipeline seien detailliert geplant und würden "mit den zuständigen Ländern im Jahr 2009 gestaltet". Baubeginn der Pipeline soll demnach 2010 sein, um im Jahr 2011 Gas liefern zu können.
Hieckmann nannte als Gründe für die von ihm erwartete Verzögerung dagegen die nötige Munitionsräumung in der Ostsee sowie ein "politisch belastetes Genehmigungsverfahren", aus dem weitere Auflagen zu erwarten seien. "Selbst wenn die Genehmigungsverfahren planmäßig laufen, bleibt es ein komplizierter Leitungsbau", sagte Hieckmann, so dass Praktiker eher frühestens ab 2012 mit dem ersten Erdgas rechneten. So dürfe in der Ostsee, wie auf dem Festland auch, in bestimmten Schutzgebieten zu bestimmten Zeiten nicht gearbeitet werden. Außerdem müsse nach dem Genehmigungsverfahren auch die Ausführungsplanung noch einmal vorgelegt und technisch begutachtet werden. Die Erkundung des geplanten Gasspeichers Hinrichshagen, wo das Gas in 700 Metern Tiefe eingelagert und rund 400 Millionen Euro investiert werden sollen, laufe bisher planmäßig.
Die Ostsee-Erdgaspipeline wurde vom Europäischen Parlament als "Vorhaben von europäischem Interesse" eingestuft. Pro Jahr sollen 27,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland nach Lubmin gepumpt werden, von wo aus das Gas über zwei Landleitungen nach Westeuropa (NEL) und nach Süden ins sächsische Olbernhau (OPAL) gelangen. Für die NEL-Leitung in die Nähe von Bremen sei das Raumordnungsverfahren im Nordosten bereits abgeschlossen, hieß es vom zuständigen Bergamt. Für die OPAL-Leitung laufe das folgende Planfeststellungsverfahren, für das es im Herbst eine Erörterung gebe. Der Speicher Hinrichshagen soll über eine 27 Kilometer lange Leitung an die Leitung nach Bremen angeschlossen werden.
Die Ostseepipeline bietet nach Ansicht des Schweriner Wirtschaftsministers Jürgen Seidel (CDU) die Chance, Lubmin zu einem der bedeutendsten Energiestandorte Deutschlands zu entwickeln. So seien dort bereits zwei Gas- und Dampfkraftwerke genehmigt. Die Industrie gehe auch immer dort hin, "wo die Energie anlandet". /ww/DP/sb
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