03.05.2009 17:54:00
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ROUNDUP: Fiat-Chef zu Opel-Gesprächen in Berlin
Gewerkschafter und Opel-Aufsichtsrat Armin Schild sieht zudem einen wachsenden Zeitdruck. Er geht davon aus, dass die Opel-Mutter General Motors (GM) <GM.NYS> <GMC.FSE> bis Mitte Mai Insolvenz anmelden wird. Spätestens dann müssten Verträge zwischen GM und Opel vorliegen, die den Zugriff auf Technologien sowie die künftigen gemeinsamen Aktivitäten von GM und Opel regelten, sagte der Frankfurter IG-Metall-Bezirksleiter dem Berliner "Tagesspiegel" (Montag).
CORDERO: FIAT GEHT NACH EINER 'PRÄZISEN STRATEGIE VOR'
Fiat-Präsident Luca Cordero de Montezemolo sieht Opel nach dem Einstieg der Italiener bei Chrysler als passende Ergänzung. "Opel wäre jetzt der ideale Partner eines großen Fiat-Konzerns", sagte Montezemolo der Zeitung "Corriere della Sera" (Sonntag). "Damit würde sich der Kreis schließen. Eine neue große Autohersteller-Gruppe würde entstehen." Fiat gehe nach einer "präzisen Strategie vor".
Fiat-Boss Marchionne will in Berlin auch mit Vizekanzler Frank- Walter Steinmeier (SPD) und Opel-Betriebsratschef Klaus Franz zusammenkommen. Nach "Spiegel"-Informationen hat Steinmeier einen 14- Punkte-Katalog mit Kriterien für einen Investor bei Opel aufgestellt. Neben dem Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze gehe es da auch um die Sicherheit möglicher Staatsbürgschaften, mögliche Synergien und die Vermittelbarkeit der Lösung bei der Belegschaft und den Händlern.
'WIWO': FIAT BOT WENIGER ALS EINE MILLIARDE EURO FÜR OPEL
Laut "Wirtschaftswoche" hat Fiat in einem ersten Angebot weniger als eine Milliarde Euro für Opel geboten, was aus Sicht der Opel-Mutter GM deutlich zu wenig sei. Ob Fiat nachbessere sei unklar. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" wird ein alternativer Einstieg des österreichisch-kanadischen Konzern Magna von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) mit seinen Kontakten nach Russland unterstützt.
Guttenberg forderte belastbare Konzepte und Zahlen der Investoren zur Opel-Zukunft ein. "Die Bundesregierung geht völlig offen in die Gespräche", sagte er am Samstag in Erfurt. Der "Bild am Sonntag" sagte der Minister: "Auf finanzielle Abenteuer zulasten des Steuerzahlers dürfen wir uns nicht einlassen. Eine staatliche Beteiligung an Opel bleibt für mich nicht vorstellbar. Es kann höchstens um eine zeitlich begrenzte Verbürgung von Darlehen gehen." Ähnlich äußerte sich Kanzlerin Angela Merkel und sagte die faire Begutachtung jedes Konzepts zu. Eine staatliche Übernahme des Autobauers lehnte sie im "Wiesbadener Kurier" ab und verwies auf die angebotenen Bürgschaften.
FRANZ WILL VON FIAT UMFASSENDES KONZEPT FÜR ALLE DEUTSCHEN STANDORTE
IG-Metall-Bezirksleiter Schild sprach sich erneut gegen einen Einstieg von Fiat ab und griff Guttenberg scharf an. Viele hätten Zweifel, ob bei Guttenberg "überhaupt der Wille zu einer Lösung im Sinne des Unternehmens und seiner Beschäftigten im Vordergrund steht". Guttenberg habe immer wieder Bedenken gegen eine Opel-Rettung geäußert und damit im Ergebnis "Stimmung gegen Opel" gemacht.
Betriebsratschef Franz verlangte von Fiat ein umfassendes Konzept für alle europäischen Standorte. Er erneuerte den Verdacht, Fiat wolle mit deutschen Steuermilliarden die Chrysler-Übernahme in den USA absichern. Von der Bundesregierung forderte er mehr Druck auf das US-Finanzministerium, um den Übergang der Patente auf Opel zu beschleunigen. Franz wies erneut darauf hin, dass auch mit anderen Investoren außer Fiat und Magna gesprochen werde.
AUCH HÄNDLERVERBUND ÄUSSERT SICH SKEPTISCH ZU FIAT
Auch der selbst einstiegswillige Händlerverband äußerte sich skeptisch zum möglichen Investor Fiat. "Es gibt zumindest Zweifel, ob ein Engagement von Fiat nachhaltig wäre", sagte der Sprecher des Verbands Deutscher Opel- und Chevrolet-Händler (VDOH), Thomas Bieling, der "Automobilwoche" (Montag). "Es ist jedenfalls nicht genug, allein auf ein größeres Gesamtvolumen zu setzen."
Unterdessen hat der Magna-Betriebsrat seinen Widerstand gegen den möglichen Minderheitseinstieg bei Opel offenbar aufgegeben. Der Betriebsrat von Magna Steyr in Graz, Thomas Stoimaier, sagte der "Automobilwoche": "Ich sehe mehr Chancen als Risiken im Falle eines Einstiegs von Magna bei Opel."/gö/ce/DP/he
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