04.03.2013 18:13:32

ROUNDUP: FDP geht bei Lohnuntergrenzen auf Union zu

    BERLIN (dpa-AFX) - Die FDP geht auf ihren Koalitionspartner Union zu und will Lohnuntergrenzen in weiteren Branchen ermöglichen. Einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn für ganz Deutschland lehnen die Liberalen aber weiter ab. Das FDP-Präsidium verabschiedete dazu am Montag einen Antrag für den Bundesparteitag am kommenden Wochenende in Berlin. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sprach von "deutlichen Schritt auf eine Verständigung" in der schwarz-gelben Koalition zu. Beim CDU-Arbeitnehmerflügel wurde jedoch Skepsis laut.

    "Ich traue dem Braten nicht", sagte der Vorsitzende der Christlich- Demokratischen Arbeitnehmerschaft, Karl-Josef Laumann. Es müsse einen "robusten Mindestlohn" geben. "Das heißt, dass die Ausnahmen nicht die Regel sein dürfen." Laumann, der auch nordrhein-westfälischer CDU- Fraktionschef ist, bekräftigte das Ziel einer verbindlichen Lohnuntergrenze. Dabei könne es Ausnahmen geben, aber keinen "Mindestlohn-Teppich."

    In dem FDP-Beschluss heißt es: "Auch zukünftig soll die Höhe der Lohnuntergrenzen Branche für Branche festgelegt werden - dezentral und differenziert." Zugleich müsse sichergestellt werden, dass jeder die "Perspektive" habe, durch eigene Anstrengung ohne Sozialleistung auskommen zu können.

    FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle sagte, die Koalition könne das Mindestarbeitsbedingungen-Gesetz erweitern, um in Branchen mit geringer Tarifbindung zu Lösungen zu kommen. Den von SPD, Grünen und Linke geforderten Mindestlohn lehnte er ab: "Das macht ökonomisch keinen Sinn. Wir wollen keine staatlichen Löhne." Auch Gröhe sagte: "Lohnfindung gehört nicht in die Parlamente."/sam/tb/cs/DP/jsl

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