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24.01.2013 17:15:33

ROUNDUP/Experten: Zahl der Arbeitslosen im Januar wieder über drei Millionen

    NÜRNBERG (dpa-AFX) - Der frostige Winter und die schwächelnde Konjunktur haben nach Experteneinschätzung die Zahl der Arbeitslosen zum Jahresauftakt wieder über die Drei-Millionen-Marke klettern lassen. Insgesamt seien im Januar 3,18 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit gewesen. Dies wären rund 340.000 mehr als im Dezember 2012 und knapp 100.000 mehr als vor einem Jahr, berichteten Volkswirte deutscher Großbanken am Donnerstag in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa. Zuletzt hatte die Arbeitslosenzahl im März 2012 über der psychologisch wichtigen Drei-Millionen-Marke gelegen.

 

    Die offiziellen Arbeitsmarktzahlen für Januar will die Bundesagentur für Arbeit (BA) am nächsten Donnerstag (31. Januar) in Nürnberg bekanntgeben.

 

    Der starke Anstieg im Januar sei nichts Ungewöhnliches, betonten die Fachleute. Vor allem auf Baustellen, in Gärtnereien und beim Landschaftsbau ruhe im Januar witterungsbedingt häufig die Arbeit und zwinge Firmen zum vorübergehenden Stellenabbau. Auch in der Gastronomie werde ohne das Biergartengeschäft zumeist weniger Personal gebraucht. Aber auch ohne diesen Saisoneffekt sei die Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn gestiegen - und zwar zwischen 10.000 bis 15.000.

 

    Der saisonbereinigte Anstieg macht nach Einschätzung von Commerzbank-Volkswirt Eckart Tuchtfeld deutlich, "dass das konjunkturelle Umfeld im Moment noch schwierig ist". Auch Allianz-Volkswirt Rolf Schneider sieht den Arbeitsmarkt derzeit "in einem Tal mit seit Monaten steigender Arbeitslosenzahl". Ebenso wie seine Kollegen geht auch Christian Reicherter von der DZ-Bank davon aus, dass der Arbeitsmarkt vor ein paar schwierigen Monaten steht.

 

    Alle Fachleute rechnen allerdings bis zur Jahresmitte wieder mit einer Besserung. Frühindikatoren wie der Einkaufsmanager-Index signalisierten bereits für Frühjahr wieder eine Besserung der wirtschaftlichen Lage. "Im Verlauf des zweiten Quartals dürfte diese positive Entwicklung dann auch auf dem Arbeitsmarkt ankommen", gibt Tuchtfeld zu bedenken. Bis dahin werde die Arbeitslosigkeit - selbst nach Abzug saisonaler Faktoren - zunächst noch weiter steigen. Von einer Krise könne aber angesichts der historisch niedrigen Arbeitslosigkeit keine Rede sein. Eher sollte man von einer "Delle" sprechen./kts/DP/hbr

 

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