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04.12.2012 19:34:32

ROUNDUP: Eurogruppe sucht neuen Chef - Schäuble hält sich bedeckt

    BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Euro-Finanzminister müssen innerhalb weniger Wochen einen Nachfolger für ihren scheidenden Vorsitzenden Jean-Claude Juncker (57) finden. Das Treffen der europäischen Kassenhüter war am Dienstag geprägt von Nachfolge-Spekulationen. Da eine deutsch-französische Abmachung für den Spitzenposten fehle, sei nicht mit einer raschen Entscheidung zu rechnen, meinten EU-Diplomaten. Er wolle die Personalie mit Bundeskanzlerin Angela Merkel besprechen, kündigte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble an.

 

    EU-Veteran Juncker hatte am Montagabend bekräftigt, sein Amt Ende des Jahres oder Anfang kommenden Jahres vorzeitig niederzulegen. Der Luxemburger gilt schon seit längerem als amtsmüde. Er hatte im Juli nach längerem Hin und Her ein neues Brüsseler Mandat von zweieinhalb Jahren angenommen, aber schon damals erklärt, dieses nicht voll auszufüllen. Der luxemburgische Premier- und Schatzminister führt die Euro-Kassenhüter seit 2005.

 

    Schäuble sagte, es sei ein Thema, das sowohl die Euro-Finanzminister als auch die Staats- und Regierungschefs betreffe. Der CDU-Politiker äußerte sich nicht dazu, ob er als Nachfolger zur Verfügung stehen könnte. "Ich gehöre zu denjenigen, die diese Entscheidung bedauern." Er fügte hinzu: "Jetzt müssen wir sehen, was wir damit machen, ich werde dazu weiter keine Erklärungen abgeben."

 

    Schäuble französischer Amtskollege Pierre Moscovici zeigte sich nach eigenen Worten "überrascht" und "geschmeichelt" zu Spekulationen, wonach er den Prestigeposten übernehmen könnte. Es habe bisher keine Diskussion über die Personalie gegeben. "Man wird eine ruhige, kollektive, am gemeinsamen Interesse orientierte Debatte haben über die Persönlichkeit und das Profil seines Nachfolgers." Der Name des Sozialisten war zuvor von diplomatischen Kreisen ins Spiel gebracht worden.

 

    Die österreichische Ressortchefin Maria Fekter erneuerte ihre Forderung, wonach der Eurogruppenchef aus dem Kreis der Staatenlenker kommen müsse. "Das ist eine Position für einen Regierungschef." Sie komme deshalb für den Posten nicht in Frage. Falls sich das Szenario Fekters bewahrheiten sollte, könnte die Wahl auf den finnischen Regierungschef Jyrki Katainen oder den niederländischen Regierungschef Mark Rutte fallen, meinten Diplomaten./cb/DP/hbr

 

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