03.07.2016 18:31:39
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ROUNDUP: Eklat in Athen? Gabriel nimmt Ramsauer in Schutz
ATHEN/BERLIN (dpa-AFX) - SPD-Chef Sigmar Gabriel hat den CSU-Politiker Peter Ramsauer gegen den Vorwurf in Schutz genommen, bei seinem Besuch in Athen einen griechischen Fotografen beleidigt zu haben. "Ich kann es mir nicht vorstellen und habe keinen Grund, an den Worten von Peter Ramsauer zu zweifeln", sagte der Wirtschaftsminister und Vizekanzler der "Bild am Sonntag". Persönlich habe er nichts bekommen. Ramsauer selbst wies die Darstellung des Fotografen empört zurück.
Der Mann wirft dem CSU-Politiker vor, ihn während Gabriels Athen-Visite schwer beleidigt zu haben. Nach einem Gerangel im Büro von Ministerpräsident Alexis Tsipras habe Ramsauer gesagt: "Fass mich nicht an, du dreckiger Grieche", berichtete der Fotograf. Am Samstag ergänzte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Athen: "Er (Ramsauer) hat die Beschimpfungen sogar auf Englisch wiederholt". Der Fotograf selbst sprach von einem "rassistischen Benehmen".
Ramsauer bestreitet diese Darstellung vehement. "Das ist erstunken und erlogen", sagte der frühere Verkehrsminister, der Gabriel als Chef des Bundestags-Wirtschaftsausschusses bei der zweitägigen Reise nach Griechenland begleitete, der dpa. Der Fotograf habe ihm im Vorbeigehen mit dem rechten Ellenbogen einen heftigen Stoß, einen "Rippenhaken" versetzt: "Ich wurde an die Wand gedrückt", sagte Ramsauer. Daraufhin habe er den Mann, den er für einen Deutschen hielt, angeherrscht: "Herrgott noch mal! Gehen Sie so nicht mit mir um. Gehen Sie weg!"
Der Fotograf habe auf Englisch erwidert, dass er ihn nicht verstehe. So habe er wiederholt: "I'm not used to be treated like that. Be off!" Die Worte "dreckiger Grieche" habe er weder auf Deutsch noch auf Englisch in den Mund genommen, sagt Ramsauer. "Das ist völlig absurd." Nun steht Aussage gegen Aussage.
Der griechische Fotograf will nicht, dass sein Name genannt wird: "Für mich ist die Sache beendet. Mehrere Leute, darunter auch Deutsche haben sich bei mir entschuldigt. Nur er (Ramsauer) nicht."
Der Fotograf und Mitglieder der deutschen Delegation hatten den Zwischenfall, der sich am Donnerstag ereignete, der Botschaft gemeldet. Ramsauer erklärt, er selbst habe dann unmittelbar mit dem deutschen Botschafter in Athen, Peter Schoof, und Gabriel darüber gesprochen und die Anschuldigungen zurückgewiesen. Gabriel selbst sagte der "Bild am Sonntag", erst nach dem Treffen mit Tsipras habe ihm der Botschafter erzählt, "dass es ein solches Gerücht gibt".
In griechischen Medien wird der Zwischenfall mittlerweile breit diskutiert. Ramsauer zählt zu jenen Unionsabgeordneten, die die Griechenland-Hilfspakete im Bundestag strikt abgelehnt hatten./tb/tt/DP/tos
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