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26.03.2013 17:34:34

ROUNDUP: DFS-Chef: Deutlich weniger Flugverkehr zu Jahresbeginn

    LANGEN (dpa-AFX) - Die Boomjahre der Luftfahrtindustrie sind nach Überzeugung des neuen Chefs der Deutschen Flugsicherung (DFS) vorbei. Statt vier bis fünf Prozent mehr Flüge pro Jahr wie seit Anfang der 1990er Jahre erwarte er künftig lediglich einen Zuwachs von 1,0 bis 1,5 Prozent, sagte Klaus-Dieter Scheurle am Dienstag im hessischen Langen. Die moderate Steigerung betreffe sowohl Kurz- als auch Langstreckenflüge.

    2012 sei die Zahl der Flüge im deutschen Luftraum im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 Prozent auf 2,994 Millionen gesunken. "Die Luftfahrtindustrie bleibt eine Wachstumsindustrie, aber nicht in der Größenordnung der letzten 20 Jahre", sagte Scheurle, der die DFS seit Jahresbeginn führt.

    In diesem Jahr sei der Einbruch bislang besonders dramatisch. In den ersten elf Wochen 2013 habe es 4,7 Prozent weniger Flüge über Deutschland gegeben als im Vorjahreszeitraum. Gründe seien schlechtes Wetter und Einsparungen bei den Fluggesellschaften gewesen. Für das Gesamtjahr erwartet Scheurle eine Stagnation des Flugverkehrs im Vergleich zu 2012.

    Dem von der EU-Kommission geplanten gemeinsamen europäischen Luftraum, Single European Sky, steht Scheurle teilweise skeptisch gegenüber. Er warnte davor, nationale Kompetenzen dauerhaft auf die europäische Ebene zu übertragen. "Wir als DFS müssen uns in diesem Konsolidierungsprozess auch als DFS wiederfinden". Außerdem müsse es mehr finanzielle Anreize für die nationalen Flugsicherungen geben, die Pläne der EU-Kommission umzusetzen.

    Die Europäische Kommission plant, die Überwachung des europäischen Flugverkehrs zu vereinheitlichen. Zunächst sollen aus den bisherigen 27 Lufträumen der einzelnen Staaten neun transnationale Lufträume werden. Das soll Kosten und Zeit sparen. Außerdem könnte die Kooperation die Jets vor unnötigen Flugmanövern beim Grenzübertritt bewahren.

    Die Deutsche Flugsicherung will bis Ende des Jahres Pläne für einen gemeinsamen zentraleuropäischen Luftraum - unter anderem mit Frankreich - vorlegen. Scheurle sagte, eine Umsetzung einer einheitlichen Flugüberwachung innerhalb dieses Gebietes werde aber nicht vor 2018 erwartet./vf/DP/she

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